Gebärmutterhalskrebs - Auch im Urlaub an die Prävention denken
Die warme Jahreszeit macht Laune auf Flirten und spontanen Sex. Die Ansteckungsgefahr bei unverhütetem Geschlechtsverkehr oder durch blosses Berühren sollte nicht in Vergessenheit geraten, warnen Experten.
„Meine Erfahrung zeigt, dass sich Frauen im Sommer durch die fortwährende erotische Spannung schneller auf sexuelle Aktivitäten einlassen, als sonst im Jahr“, sagt Esther Elisabeth Schütz, Leiterin des Instituts für Sexualpädagogik und Sexualtherapie (ISP) in Uster.
Was so schön und spontan begonnen hat, endet dann oft mit unguten Gefühlen. Spätestens am Tag danach spuken einem Gedanken über eine mögliche Schwangerschaft, aber auch über Krankheiten wie AIDS oder Hepatitis durch den Kopf.
Auch eine mögliche Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV), welche lästige Genitalwarzen oder Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs verursachen können, dürfte die eine oder andere Frau ebenfalls belasten.
Ansteckungsgefahr bereits bei Berührung
Bei spontanen, erotischen Abenteuern geht häufig vergessen, dass man sich auch durch ein scheinbar harmloses Petting mit Krankheiten infizieren kann. HPV kann beispielsweise bereits durch Hautkontakt im Intimbereich übertragen werden. Über die Hände sowie durch Berührungen mit dem Penis kann man sich mit Viren infizieren.
„Deshalb ist es für eine Frau wichtig, nur das zu tun, was sie auch wirklich will, und dabei die Präventionsmöglichkeiten zu nutzen. Sollten diese in der Hitze der Leidenschaft trotzdem einmal vergessen gehen, rate ich, lieber einmal zuviel einen Arzt aufzusuchen, als zuwenig“, betont die Expertin für Sexualpädagogik.
Zur Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten
Kondome bieten eine gute Empfängnisverhütung und schützen auch vor
sexuell übertragbaren Infektionen – jedoch nicht vor allen.
Das Humane Papilloma Virus (HPV) beispielsweise kann bereits beim Petting übertragen werden.
Als zusätzlicher Schutz ist eine Impfung empfehlenswert. Diese
schützt gegen die HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 und senkt das Risiko, an
lästigen Genitalwarzen, Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses oder
möglicherweise am Krebs selbst zu erkranken.
Der jährliche Krebsabstrich beim Arzt bleibt aber trotz Impfung wichtig, um allfällige Zellveränderungen, die durch andere, seltenere HPV-Typen verursacht werden, schnell zu erkennen.
Merke: Kondome, Impfung und Krebsabstrich bieten miteinander die bestmögliche Prävention. Bei Fragen oder weiterem Informationsbedarf geben Hausarzt und Gynäkologe gerne Auskunft.
13.08.2009