Gebärmutterhalskrebs-Risiko durch Pille
Das Risiko für Gebärmutterhalskrebs ist durch die Einnahme der Pille erhöht. Experten wollten wissen, ob die Höhe des Risikos für Frauen, die mit der Pille verhüten, ein Grund zur Sorge sei.
Frühere Studien haben die Pille mit einem erhöhten Brustkrebs-Risiko aber auch mit einem verringerten Eierstockkrebs- und Gebärmutterkrebs-Risiko in Zusammenhang gebracht. Andere Studien belegten einen Zusammenhang zwischen der Einnahme der Pille und einem erhöhten Gebärmutterhalskrebs-Risiko: Frauen, die während 5 Jahren oral verhüteten, hatten ein doppelt so hohes Risiko wie Frauen, die nie die Pille nahmen.
Zum ersten Mal wird gezeigt, wie lange das Risiko nach Absetzen der Pille anhält.
Die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs wächst mit dem Alter der Frauen, so die Autoren. Das muss in diesem Zusammenhang mitberücksichtigt werden: Der Beitrag der Pille zum lebenslangen Risiko für Gebärmutterhalskrebs hängt hauptsächlich vom Einfluss im höheren Alter ab.
Leicht erhöhtes Risiko - kein Grund für Pillenstopp
Studienresultate: Frauen, welche die Pille während mindestens 5 Jahren einnahmen, hatten gegenüber solchen, welche die Pille nie eingenommen hatten, ein 1.9-fach erhöhtes Gebärmutterhalskrebsrisiko. Nach Absetzen der Pille sank das Risiko wieder ab und erreichte nach 10 Jahren wieder Werte, wie wenn nie Verhütungshormone eingenommen worden wären. Die Autoren schätzen, dass die Einnahme der Pille während 10 Jahren im Alter zwischen 20 und 30 die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs im Alter von 50 Jahren von 3.8 auf 4.5 von 1’000 Frauen in Industrieländern erhöht.
Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass die Pille zwar das Gebärmutterhals-Risiko erhöht, das Risiko für Eierstockkrebs oder für Gebärmutterkrebs aber senkt. Damit sind die Risiken wieder ausgeglichen, so die Autoren. Und: Die kleine Erhöhung des Gebärmutterhalsrisikos sei kein Grund, mit der oralen Verhütung aufzuhören.
14.11.2007