Gebärmutterhalskrebs-Screening im Zeitalter der HPV-Impfung
Die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs hat die Prävention grundlegend verändert. Aber: Es gibt keinen Grund zur Entwarnung, Vorsorgeuntersuchungen gegen Gebärmutterhalskrebs sind nach wie vor notwendig.
In der Schweiz werden jährlich zirka 320 neue Gebärmutterhalskrebse (Zervixkarzinome) entdeckt; 88 Frauen sterben jährlich am Gebärmutterhalskrebs. Frauen, die gegen das humane Papillomavirus (HPV) geimpft sind, haben zwar einen grossen Schutz vor Genitalwarzen und vor der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs. Die HPV-Impfung ist aber kein Garant dafür, nicht doch einen Gebärmutterhalskrebs zu entwickeln. Nach wie vor sind regelmässige präventive Abstriche notwendig und bei Partnerwechsel muss Safer-Sex bevorzugt werden.
Merksätze zur HPV-Impfung
- Bis zu 80% der Bevölkerung wird einmal im Leben mit HPV infiziert, wobei 80% der Infektionen nach einem Jahr eliminiert sind.
- Auch gut organisierte Vorsorgeprogramme können den Gebärmutterhalskrebs nicht eliminieren.
- Die vierfachwirkende HPV-Impfung wirkt höchst effektiv vorbeugend, aber nicht heilend. Das heisst: bei bereits bestehender HPV-Infektion können sich trotz nachträglicher Impfung Zellen bösartig verändern.
- Keine falsche Sicherheit: Frauen müssen trotz Impfung regelmässig gynäkologisch untersucht werden, denn die Vorbeugung mit regelmässigen Abstrichen zeigt eine hohe Erfolgsrate.
- Zur Zeit sehen die Experten noch davon ab, die jährlichen Vorsorgeintervalle zu reduzieren.
Empfehlungen zum Präventionsprogramm gegen Gebärmutterhalskrebs - Europäische Guidelines
- Beginn der Vorsorgeuntersuchungen: 20. bis 30. Lebensjahr
- Abstrich-Untersuchungen (PAP) alle 3 bis 5 Jahre
- HPV-Testung: Nicht empfohlen
- Stopp der Vorsorgeuntersuchungen: 60. bis 65. Lebensjahr, wenn der Abstrich drei Mal nacheinander negativ war
Diese Empfehlungen stimmen in etwa überein mit anderen Gesellschaften wie der Amerikanischen Krebsgesellschaft, der Amerikanischen Gynäkologen Gesellschaft sowie der Task Force der US-Prävention.
13.01.2010