HPV-Impfstoff: Studie an Männern belegt sehr gute Wirksamkeit
Eine Studie, welche am AIDS Kongress 2010 in Wien vorgestellt wurde, hat sich mit der Wirkung des HPV-Impfstoffs, der unter anderem gegen Genitalwarzen wirkt, befasst. Ergebnis: Der quadrivalente Impfstoff wirkt so gut, dass die Kontrollgruppe, die nur Placebo erhielt, nach drei Jahren ebenfalls die echte Impfung bekam.
Eine aktuelle Studie zeigte, dass der HPV-Impfstoff, welcher gegen vier Untergruppen des HP-Virus wirkt (6, 11, 16 und 18, deswegen quadrivalent), Frauen zu 96% vor einer Infektion schützt – und das auch noch nach vier Jahren (HPV-Langzeitstudie).
Bei den Männern kann eine HPV-Infektion zu Peniskrebs, Krebs am Anus und zu Mund- und Rachenkrebs führen. AIDS gilt als Risikofaktor für ein erhöhtes Risiko für eine HPV-Infektion.
Die folgende Studie untersuchte die Wirkung dieses HPV-Impfstoffs bei 4'000 bis dato gesunden Männern zwischen 16 und 26 Jahren aus 18 verschiedenen Ländern. Sie bekamen zufällig, doppel-verblindet entweder den Impfstoff oder ein Placebo.
Bei 1400 Männer – davon 200 Homosexuellen – konnten bereits Resultate evaluiert werden. Ergebnis: HPV-Infektionen des Typs 6, 11, 16 und 18 wiesen 3 Teilnehmer auf, die den Impfstoff bekamen, und 31, welche Placebo bekamen.
3 real geimpfte Teilnehmer wiesen HPV-Infektionen des Typs 6, 11, 16 oder 18 auf; 31 solche Infektionen – vor allem Genitalwarzen - gab es in der Placebogruppe.
Der effektive Schutz gegen Infektionen mit einem der vier HPV-Untertypen lag bei 85% und gegen irgend eine HPV-Infektion bei 44%. Die Forscher entdeckten keine Neubildungen bösartiger Zellen am Penis oder Anus.
Die Resultate führen die Forscher zur Aussage, dass es Sinn macht, Jungs und Männer im Alter zwischen 9 und 16 gegen das HP-Virus zu impfen.
Für ältere Männer - insbesondere Männer welche mit Männer Sex und damit ein zusätzlich erhöhtes HPV-Infektionsrisiko haben – sollten dringend Studien zur Evaluation der Wirkung der Impfung forciert werden. Auch zum Schutz der Frauen; denn die Männer geben ihre Infektion an die Frauen weiter, die dann ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs haben.
17.08.2010