Regelmässiger Gebärmutterhals-Krebsabstrich trotz HPV-Impfung
Eine Studie untersuchte Häufigkeit und Risikofaktoren von HPV-Infektionen bei jungen Frauen bevor die HPV-Impfung bei Schulkindern gegen die HPV-Subtypen 16 und 18 eingeführt wurde. Die Resultate zeigen, dass die regelmässigen Kontrollen trotz Impfung notwendig sind.
Die jungen Frauen mussten zu Beginn der Studie einen Fragebogen zu ihren sexuellen Aktivitäten ausfüllen und bei sich selbst einen Vaginalabstrich vornehmen. Nach durchschnittlich 16 Wochen lieferten 821 der Studentinnen (38%) erneut einen Vaginalabstrich ab. Diese wurden zusammen mit den gelagerten ersten Abstrichen auf HPV-Infektionen untersucht.
In den ersten Abstrichen wurden bei 404 Frauen (18.5%) krebsverursachende HP-Viren gefunden, davon 15% mit HP-Typen, gegen die die Impfstoff nicht schützt. Unabhängige Risikofaktoren für eine HPV-Infektion waren zwei oder mehr Sexualpartner im vergangenen Jahr, eine gleichzeitige Infektion mit Chlamydien-Bakterien sowie eine krankhafte Veränderung des Scheidenmilieus durch Bakterien (bakterielle Vaginose).
In der zweiten Runde wurde bei 17.7% (145 von 821) mindestens ein neuer HPV-Typ gefunden. Daraus errechneten die Forscher eine jährliche Neuansteckungsrate von 12.9%. Der häufige Partnerwechsel erwies sich dabei als unabhängiger Risikofaktor für eine Neuansteckung. Nach 12-28 Monaten wurde bei 14% der 143 schon zu Beginn HPV-positiven Frauen der gleiche HPV-Typ festgestellt. In der Mehrheit (65%) handelte es sich um die HPV-Typen 16 und 18, welcher nachweislich für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht werden. 45% der Frauen wiesen zusätzlich noch andere krebsförderende HPV-Typen auf, gegen die die Impfung nicht wirkt.
Fazit der Autoren: Häufiger Partnerwechsel scheint ein unabhängiger Risikofaktor für eine HPV-Infektion zu sein. Viele der Infektionen werden von krebsfördernden HPV-Typen verursacht, gegen die nicht geimpft wird. HPV-geimpfte Frauen sollten sich deshalb trotzallem regelmässig zum Gebärmutterhalsabstrich begeben, empfehlen die Experten.