Zweifachwirksamer HPV-Impfstoff schützt auch über 25-jährige Frauen
Am häufigsten von einer HPV-Infektion betroffen sind Frauen fünf bis zehn Jahre nach dem ersten Geschlechtsverkehr. Die VIVIANE-Studie untersuchte ob vom Impfschutz des zweifachwirksamen HPV 16/18-Impfstoffes auch über 25-jährigeFrauen profitieren.
Das Humane Papillomavirus (HPV) ist ein weit verbreiteter Virus. Es gibt über 100 HPV-Typen und etwa 40 davon befallen den Genitalbereich.
Einige Typen werden als Niedrigrisikotypen bezeichnet und verursachen in erster Linie Genitalwarzen. Hochrisikotypen hingegen, zu denen auch die HPV-Typen 16 und 18 zählen, werden für Krebsvorstufen sowie für Gebärmutterhalskrebs, zum Teil auch für Scheiden- Anal- und Rachenkrebs verantwortlich gemacht.
Zurzeit sind zur Vorbeugung zwei HPV-Impfstoffe zugelassen: ein bivalenter Impfstoff, der gegen die Hochrisikotypen 16 und 18 und ein quadrivalenter, der zusätzlich gegen die HPV-Typen 6 und 11 wirksam ist. Der bivalente Impfstoff wird ab einem Alter von 10 bis 25 Jahren, möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr, empfohlen.
In der VIVANE-Studie interessierte, wie gut der zweifachwirksame HPV-Impfstoff, der sich gegen die Hochrisiko HPV Viren richtet und für 70% aller Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich gemacht werden, auch über 25-jährige Frauen schützt. An der Studie nahmen 5'752 Frauen teil. 2881 wurden geimpft und 2'871 ungeimpfte Frauen dienten als Kontrolle.
Nach vier Jahren zeigte die Impfung einen sehr guten Schutz sowohl bei den 26-35-jährigen, als auch bei den 36-45-Jährigen (83% beziehungsweise 77%). Auch der Schutz gegen andere HPV-Typen (sogenannte Kreuzprotektion) war erstaunlich hoch: so lag der Impfschutz gegen die HPV-Typen 31 und 45 ebenfalls bei durchschnittlich 79%. Nebenwirkungen traten selten auf.
Der zweifachwirksame HPV-Impfstoff schützt damit nicht nur Mädchen und junge Frauen vor einer Infektion mit HPV-Typen 16 und 18, sondern auch Frauen über 25jährig gut. Zusätzlich beobachteten die Forscher einen hohen Impfschutz vor den HPV-Typen 31 und 45.
08.09.2014 - dzu