Akne: Muss ich mich vor der Sonne schützen?
Von
(Doris Zumbühl)
Hautärzte empfehlen das für alle ihre Patienten, nicht nur für solche mit Akne.
Die Forschung hat gezeigt, dass sich die meisten Fälle von Hautkrebs mit Sonnenschutz verhüten lassen. Ausserdem kann ein Sonnenschutzmittel auch Sonnenbrände bei Aknepatienten verhüten, die Retinoide auf der Haut anwenden.
Die amerikanische Akademie für Dermatologie (und auch die europäischen Fachgesellschaften der Hautärzte und Krebsligen) empfehlen allen Menschen die folgenden Sonnenschutzmassnahmen:
- Grosszügig ein Sonnenschutzmittel auf alle exponierten Hautsstellen auftragen. Dieses Sonnenschutzmittel sollte einen Schutzfaktor von mindestens 30 haben und vor einem breiten ultravioletten Lichtspektrum (UV-A und UV-B) schützen. Das Sonnenschutzmittel soll - auch bei bewölktem Himmel - alle zwei Stunden erneut aufgetragen werden, ebenfalls nach dem Schwimmen oder Schwitzen. Menschen mit Akne sollten ein als «nicht komedogen» gekennzeichnetes Produkt wählen und es nach jeder Anwendung der Aknemittel auf der Haut einreiben.
- Wenn immer möglich schützende Kleidung (lange Ärmel und Hosen, Hut und Sonnenbrille) tragen.
- Zwischen 10 Uhr morgens und 16 Uhr nachmittags sind die Sonnenstrahlen am stärksten; dann den Schatten aufsuchen.
- Besonders gefährlich ist die Sonnenstrahlung in der Nähe von Wasser, Schnee und Sand, da die Strahlen reflektiert werden.
- Die Vitamin-D-Versorgung soll man durch eine gesunde Ernährung sicherstellen, nicht durch Sonnenbäder.
- Solarien meiden! Das UV-Licht der Sonne ebenso wie das in Solarien kann Hautkrebs verursachen und zu Hautalterung mit Falten - bildung führen. Wer dennoch gebräunt aussehen will, sollte sich die Anwendung eines Hautbräunungsmittels überlegen. Auch dann aber weiter Sonnenschutzmittel benutzen, weil die künstliche Bräune nicht schützt.
- Die ganze Haut selbst genau inspizieren und wenn irgendetwas sich verändert hat, grösser geworden ist oder blutet, zum Arzt gehen. Hautkrebs kann heute, wenn er frühzeitig entdeckt wird, sehr gut behandelt werden.
Rosenfluh Publikationen ArsMedici Nr. 12 2010
01.06.2010 - dzu
Doris Zumbühl
Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.