Besser Sport an schlechter Luft als gar keiner
Hohe Luftschadstoffwerte erhöhen sowohl das Risiko für Atemwegserkrankungen und Herzkreislauf-Krankheiten wie auch das Sterberisiko, das ist bekannt. Eine dänische Studie untersuchte, wie stark sich Luftverschmutzung bei Aktivitäten im Freien (z.B. Sport, Gartenarbeiten etc.) auf die Gesundheit auswirkt.
Die Studie ''Diet, Cancer and Health'' der Dänischen Krebsgesellschaft untersuchte von 1993 bis 1997 über 57‘000 Personen aus Kopenhagen.
Die im Schnitt zwischen 50-65-jährigen Männer und Frauen wurden regelmässig zu ihren Lebensgewohnheiten, zur Ernährung und zu ihren körperlichen Aktivitäten im Freien (Sport, Gartenarbeit, Laufen, Fahrradfahren) befragt.
Während der Studienphase (bis 2010) sind gesamthaft etwas über 5‘500 Personen gestorben, wie die Forscher dem Sterberegister entnehmen konnten: Über die Hälfte (2‘864) waren an Krebs, 1‘285 an einer Herzkreislauferkrankung (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall), 354 an einer Atemwegserkrankung und 122 an Diabetes gestorben. Die Forscher setzten die Todesfälle mit der Stickstoffdioxid-Konzentration (NO2) der Luft am Wohnort der Teilnehmer in Beziehung. Bekanntermassen sind die Schadstoffwerte in Strassen- oder Industrienähe höher.* (*Anmerkung der Redaktion).
Verglichen mit jenen Personen, die sich nicht sportlich betätigten, hatten nach Berechnungen der Forscher Frischluftsportler selbst in schadstoffreichen Gegenden ein um ca. 20% niedrigeres Sterberisiko. Nicht vergessen sollte man, dass Dänemark eine durchschnittlich niedrige Schadstoffbelastung in der Luft verzeichnet.
Die Ergebnisse könnten in anderen Städten der Welt (z.B. in Afrika, Südamerika, Asien), die bekanntermassen mit sehr hoher Luftverschmutzung zu kämpfen haben, anders ausfallen, vermuten die Forscher.
09.04.2015