Dicke Schweizer - Tendenz eher rückläufig
In 15 Jahren bis 2007 stieg der Anteil Fettleibiger in der Schweiz vor allem bei den Frauen. Bei Menschen mit niedrigem Einkommen und solchen mit einem tiefen Bildungsniveau ist das Risiko für starkes Übergewicht am höchsten, schreiben Forscher im Fachblatt "BMC Public Health".
Forscher des Universitätsspitals Lausanne stützten sich auf Daten der Schweizer Gesundheitsbefragung des Bundesamtes für Statistik aus den Jahren 1999 bis 2007.
Im Jahr 2007 betrug der durchschnittliche BMI in der Schweizer Bevölkerung bei den Männern 25.4, bei den Frauen 23.7%. Der Anteil der Übergewichtigen oder Fettleibigen stieg jedoch markant: bei den Männern von 40.4% auf 49.5%; bei den Frauen von 22.3 auf 31.3%. Vor allem der Anteil der Fettleibigen (Body-Mass-Index von über 30) stieg dabei von 6.3 auf 9.4% bei den Männern und von 4.9 auf 8.5% bei den Frauen.
Arme Menschen eher dicker
Erfreulicherweise flachte sich die Tendenz zu Übergewicht etwas ab. Es scheint, dass die Präventionsbemühungen langsam Früchte tragen, so die Forscher. Die Stabilisierung, welche auch in anderen Ländern zu beobachten ist, trifft allerdings nicht alle Bevölkerungsgruppen. Arme und schlechter gebildete Menschen werden weiterhin immer dicker. Fett sei halt die billigste Kalorie, so der Studienleiter. Diese Tendenz zeigt sich bei Frauen noch stärker als bei den Männern. Die Spannbreite zwischen ganz Dünnen und ganz Dicken ist bei den Frauen ebenfalls grösser.
Die Daten, welche telefonisch erhoben wurden, haben auch Lücken: Man muss davon ausgehen, dass die Zahlen der Übergewichtigen höher sind. Vor allem Frauen haben die Tendenz eher ein paar Kilo nach unten zu mogeln und stark übergewichtige Frauen erst recht. Dennoch: verglichen mit Teilnehmern, die zum Wiegen antreten mussten, können die Resultate aus den Statistiken durchaus mithalten. Ebenso die beobachtete Tendenz, dass ärmere Bevölkerungsschichten anfälliger für Übergewicht sind, so das Fazit der Autoren.
09.03.2010