Herz-Krankheit: Präventive Wirkung der Salzdiät bei Gesunden belegt
Zwar konnten Forscher durch eine langjährige Beobachtung von Patienten mit einer Herzschwäche durch Salzrestriktion einen Rückgang von Herz-Ereignissen feststellen, nicht aber von Todesfällen durch Herzkrankheit.
Wissenschaftliche Beweise dafür fehlten bis anhin weitgehend oder die Resultate von Studien waren eher dürftig. Die Ergebnisse einer Studienanalyse aus dem Jahr 2004: Bei 3’514 Patienten mit Herzschwäche kam es trotz Salzrestriktion zu 17 Todesfällen und 93 Herz-Kreislaufereignissen (z.B. Herzinfarkt).
Inzwischen ist es in 7 Studien mit 6’489 Gesunden, solchen mit hohem Blutdruck (Hypertoniker) und Herzschwächepatienten bei längerer Beobachtungszeit zu 665 Todesfällen und 293 Herz-Ereignissen gekommen. Die Salzrestriktion bei den gesunden Teilnehmern senkte das Sterberisiko um einen Drittel und das Risiko für ein Herzereignis um 29%.
Bei Hypertonikern und Patienten mit einer Herzschwäche senkte die Salzdiät das Herzrisiko nicht wesentlich. Eine Studie aus England belegte bei Patienten mit einer Herzschwäche unter reduziertem Salzkonsum sogar einen Anstieg der Sterbefälle.
In England hat sich das Institute of Health and Clinical Guidance (NICE) kürzlich für eine allgemeine Salzreduktion ausgesprochen: Die tägliche Zufuhr von 6 Gramm täglich soll bis im Jahr 2015 auf 3 Gramm täglich reduziert werden. Dennoch meinen die Forscher der Universität Exeter: Angesichts der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen solcher Empfehlungen müssten erst weitere und grössere Studien erfolgen. Aber die präventive Wirkung der Salzdiät auf eine spätere Herzkrankheit mit Todesfolge insbesondere bei Gesunden ist nicht wegzudiskutieren.
07.07.2011