Herzerkrankungen: Der Händedruck prognostiziert einen Herzinfarkt
Die Festigkeit des Händedrucks kann dem Arzt Hinweise auf gesundheitliche Probleme, zum Beispiel auf das Vorliegen einer Herzerkrankung, des Patienten geben, wie Forscher im Fachblatt The Lancet schreiben.
Die Forscher nutzten einen Kraftmesser - das Dynamometer -, um die Stärke des Händedrucks zu messen. Sie wollten wissen, welche Prognosen für die Gesundheit des Teilnehmers allein in der Kraft des Händedrucks liegen. Dabei legten sie den Fokus auf das Erkennen verschiedener Krankheiten sowie gesundheitliche Ereignisse wie Herzinfarkt, Krebs, Diabetes, Schlaganfall, chronische Atemwegserkrankungen, Tod durch eine Erkrankung, allgemeines Todesrisiko, Spitaleinweisungen aufgrund einer Erkrankung etc.
Schlaffe Hände als Todessignal
Es zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Stärke des Händedrucks und dem allgemeinen Sterberisiko sowie dem Erkrankungsrisiko: Mit jeder um fünf Kilogramm geringerer Händegreifkraft stieg das Sterberisiko um 16%, das Herzinfarktrisiko um 7% und das Schlaganfallrisiko um 9%.
Nach den Autoren scheint der Händedruck für das allgemeine Sterberisiko sowie für Tod durch Herzinfarkt und Schlaganfall ein genaueres Prognosemittel zu sein als die Messung des Blutdrucks. Die Resultate blieben dieselben, auch wenn andere Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, sozialer Status, Bildung etc. miteingerechnet wurden.
Für Diabetes oder für Atemwegserkrankungen hingegen fanden die Forscher keine Hinweise mittels Greifkraftmessung. Auch können sie sich den Zusammenhang zwischen der Stärke eines Händedrucks, also der Muskelkraft, und der Gesundheit im Allgemeinen sowie dem Herzkreislaufrisiko im Besonderen nicht erklären.
Tatsache sei, dass diese Messung ein effektives und billiges Diagnoseinstrument zum Aufdecken gesundheitlicher Probleme sei, welches der Arzt rasch und überall anwenden kann, so die Forscher. Weitere Studien müssten nun zeigen, ob mit der Verbesserung der Muskelkraft auch die Sterblichkeit und das Risiko für Herzerkrankungen gesenkt werden könne.
19.05.2015