Herzinfarkt-Rate nach Rauchverbot höher als erwartet
Immerhin: Das öffentliche Rauchverbot hat seit Einführung jährlich 1'200 Personen vor einem Herzinfarkt verschont, wie eine Studie des Englischen Gesundheitsministeriums ergab.
Einerseits begünstigt Tabak längerfristig die Förderung der Arteriosklerose. Andererseits zeigten Experimente bereits nach 30minütiger Exposition eine Verklumpung der Thrombozyten (Blutgerinnungsplättchen) sowie Störungen in der Gefässfunktion.
Erste kleinere Studien aus Amerika nach Einführung des Rauchverbotes in öffentlichen Räumen zeigten einen Rückgang der Herzinfarkt-Fälle um 27 bis 40%. Spätere Studien wiesen dann wieder kleiner Zahlen auf: Rückgang in New York 8%, Italien 13%, Schottland 23%. Zwei Studien aus Neuseeland sowie aus dem Piemont (I) stellten gar keinen Rückgang fest.
Die Studie des Englischen Gesundheitsministeriums umfasste alle Erwachsenen, die im Zeitraum von Juli 2002 bis September 2008, also 15 Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes vom 1. Juli 2007, wegen eines akuten Herzinfarktes in der Notfallaufnahme behandelt wurden. Es zeigte sich, dass jährlich 1'200 Menschen eine Behandlung wegen Herzinfarkt erspart blieb; rechneten die Forscher die Wiederaufnahmen hinzu kamen sie auf 1'600. Das sind immerhin 2.4% auf 49 Millionen Einwohner. Die Forscher berücksichtigten zudem genauer auch andere Faktoren wie Temperaturen, jährliche Grippewellen oder Krankheitsgipfel in den Weihnachtsfeiertagen, was in vorherigen Analysen weniger gemacht wurde.
„Gemessen an der hohen Zahl der jährlichen Herzinfarkte in unserem Land mag die Reduktion von 2.4% klein sein. Dennoch: Die verhinderten Herzinfarkte haben einen wichtigen Einfluss auf die öffentliche Gesundheit und die Studie zeigt deutlich, dass Herzinfarkte durch Rauchverbote verhindert werden können“, so die Studienleiterin.
10.06.2010