Herzschwäche: Fehlendes Krankheitsverständnis als Sterberisiko
Laien verstehen oft Krankheitsvorgänge nicht richtig oder sie können medizinische Zusammenhänge für sich nicht richtig interpretieren – mit zum Teil fatalen Folgen. In einer Studie zeigte sich, dass bei Patienten mit einer chronischen Herzschwäche unter diesen Umständen mit einem höheren Sterbrisiko zu rechnen ist.
Bei allen war eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) diagnostiziert worden.
1547 (72%) der Patienten beantworteten die Fragen – zum Teil erst nach zehnmaligem Nachhaken.
Drei Bereiche ermittelten die Forscher: Ob die Teilnehmer in der Lage sind, medizinisches Aufklärungsmaterial zu ihrer Krankheit zu verstehen; ob sie Zusammenhänge ihrer Erkrankung begreifen; und ob sie Symptome ihrer Krankheit beschreiben können.
Die Forscher setzten die Resultate in Zusammenhang mit späteren Spitaleinweisungen auf Grund der Herzschwäche sowie dem allgemeinen Befinden des Patienten. Die Beobachtungszeit dauerte im Schnitt 1.2 Jahre.
Von den 1494 Teilnehmern, welche berücksichtigt werden konnten, waren 262 (17.5%) ''wenig informierte'' Patienten. Diese waren im Schnitt älter, hatten einen schlechteren sozialen Status, eine schlechtere Schulbildung und ein grösseres Risiko für zusätzliche Krankheiten im Vergleich zu ''Gesundheitsmündigen''. Das Sterberisiko bei ihnen lag bei 17.6%; wo hingegen bei den ''Gesundheitsmündigen'' die Sterberate bei 6.3% - also um das Dreifache tiefer - lag. Bei der Anzahl Hospitalisationen gab es praktisch keine Unterschiede in den beiden Gruppen.
Fazit der Autoren: Patienten mit einer chronischen Herzschwäche, welche Zusammenhänge zu ihrer Krankheit nicht verstehen, Symptome nicht erkennen sowie medizinischen Anweisungen keine Folge leisten können, haben ein deutlich erhöhtes Sterberisiko.
28.04.2011