Migräne kann das Herz-Kreislauf-Risiko erhöhen
Migräne-Patienten scheinen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen zu haben, wie eine Analyse an über 6'000 Migräne-Patienten ergab. Ausserdem weisen viele dieser Patienten vermehrt Herz-Risikofaktoren wie hohe Cholesterin- und Blutdruckwerte auf.
4% der Teilnehmer gaben an, bereits einen Herzinfarkt erlitten zu haben. In einer gesunden Vergleichsgruppe waren es lediglich 1.9%. Wenn andere zusätzliche Herz-Risikofaktoren (Übergewicht, Rauchen, hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck) mit eingerechnet wurden, war das Herzinfarktrisiko bei den Migränikern doppelt so hoch. Und auch hier: Migränepatienten mit Aura erlitten dreimal so häufig einen Herzinfarkt.
Auch bei Schlaganfällen sowie verstopften Beinarterienn (Claudicatio intermittens, auch Raucherbeine genannt) konnten Zusammenhänge zur Migräne gemacht werden. Migräne-Patienten litten ausserdem häufiger an Herz-Gefäss-Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten sowie an Diabetes.
Die Resultate bestätigen damit Vermutungen, dass die Migräne ein Gefässproblem zur Ursache hat. Vermutet wird eine gestörte Funktion der inneren Wandschicht der Hirngefässe. Weiten sich diese aus, kommt es zu den bekannten Migräne-Schmerzen.
Diese gestörte Funktion ist auch mitverantwortlich für die Entstehung der Arteriosklerose, welche wiederum verantwortlich ist für Schlaganfall, Herzinfarkt sowie andere Herz-Gefässerkrankungen. Der Unterschied zur Migräne-Erkrankung ist, dass Migräniker meist jüngere Leute sind und deshalb das Risiko, ein schweres Herzereignis zu erleiden, bei ihnen relativ gering ist. Migräne-Kopfschmerzen können aber jüngere Menschen darauf hinweisen, dass das spätere Risiko für Herz-Gefässerkrankungen bei ihnen höher ist als bei Nichtmigränikern und sie somit den Herz-Risikofaktoren (wie z.B. auch Rauchen) vermehrt Beachtung schenken sollten.
22.02.2010