Schlafstörungen können das Herz schwächen
Schlafstörungen erhöhen das Risiko für eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) um das Vierfache, wie eine langjährige Beobachtungsstudie der Norwegischen Technisch-naturwissenschaftlichen Universität (NTNU) in Trondheim ergab.
Die Fragen zu Ein- oder Durchschlafstörungen konnten wie folgt beantwortet werden: nie, gelegentlich, oft oder fast jede Nacht. Zur Schlafqualität, das heisst, wie oft sich jemand am Morgen nicht ausgeruht fühlte, standen folgende Antworten zur Verfügung: nie oder ein paar Mal im Jahr, ein- oder zweimal pro Monat, einmal pro Woche, mehr als einmal pro Woche. Zu Beginn der Studie alle Teilnehmer herzgesund.
Von den 70'000 verteilten Fragebogen konnten die Forscher im Jahr 2008 (also nach gut 11 Jahren) 54'279 beurteilen. 1‘412 der Teilnehmer hatten in dieser Zeit eine Herzschwäche entwickelt. Ausser den Schlafstörungen erhoben die Forscher noch andere Risikofaktoren für eine Herzschwäche wie Alter, Geschlecht, materieller Status, Bildung, Schichtarbeit, Bluthochdruck, Cholesterinwerte, Diabetes, Body-Mass-Index (BMI) (Messwert für Körpergewicht), körperliche Aktivitäten, Alkohol- und Nikotinkonsum, vorausgehende Herzkrankheiten, Depressionen und Ängste.
Es zeigte sich, dass wer nur unter einer Schlafstörung (Ein- oder Durchschlafstörung - oder kein erholsamer Schlaf) litt, kein wesentlich erhöhtes Risiko für eine Herzschwäche hatte. Bei zwei Schlafstörungen hingegen erhöhte sich dieses Risiko bereits um 35% und bei drei Schlafstörungen um mehr als das Vierfache. Und: Je häufiger solche Schlafstörungen vorkamen, desto grösser war das Risiko eine Herzschwäche zu entwickeln.
Ob Schlafprobleme allein tatsächlich eine Herzinsuffizienz auslösen können, lässt sich mit dieser Studie aber nicht eindeutig sagen.
Als Erklärung für den Zusammenhang vermuten die Forscher, dass der durch die Schlafstörungen verursachte körperliche Stress, sich negativ auf die Herzfunktion auswirkt. Falls sich dies in weiteren Studien bestätigen sollte, dann hätte man hier eine gute Möglichkeit zur Prävention, da Schlafstörungen relativ gut behandelt werden können, so die Forscher.
11.03.2013