Schwaches Herz und Alterung des Gehirns hängen zusammen
Eine überraschende Entdeckung machten Forscher bei einer Beobachtungsstudie: Bei Menschen mit einem kranken Herz altert das Hirn schneller als bei Menschen mit gesundem Herz.
An der Unterstudie nahmen 1500 Freiwillige zwischen 34 und 84 Jahren teil: Hier wurde vor allem die Pumpleistung des Herzens in Bezug zur Körperoberfläche gesetzt. Ausserdem wurde die Veränderung des Gehirnvolumens registriert, das typischerweise mit zunehmendem Alter abnimmt.
Basierend auf der Herzgesundheit (Herzindex) wurden die Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe, welche unter einer Herz-Kreislauferkrankung leidet; eine zweite Gruppe mit Menschen, welche unter leichten Herz-Kreislaufsymptomen litten und eine dritte Gruppe, die keinerlei Herzkrankheiten aufwies.
Bei Gruppe eins und zwei war das Hirnvolumen geringer als in der dritten Gruppe, berichteten die Forscher. Das bedeute, dass das Gehirn bei Menschen mit einer Herzerkrankung oder leichten Herz-Kreislaufbeschwerden im Durchschnitt um fast zwei Jahre älter war; verglichen mit den Menschen mit optimalen Herzwerten. Nur 7% der Teilnehmer litten an einer bekannten Herzkrankheit; 30% litten an leichen Herzbeschwerden.
Dieser Zusammenhang gefiel den Medizinern gar nicht und sie fordern, dass dahingehend noch mehr Untersuchungen lanciert werden sollten und zwar mit den folgenden zwei Fragestellungen: Ob die geringe Pumpleistung die Ursache für die Reduktion des Gehirnvolumens ist oder ob beides auf eine andere Ursache zurückzuführen sei.
Die Studienleiterin meinte, es gäbe da verschiedene Theorien: Einerseits könnte die geringere Blutmenge, welche mit einer reduzierten Pumpleistung durch den Körper befördert wird, das Gehirnvolumen reduzieren; hier werden dann auch weniger Sauerstoff und Nährstoffe in die Hirnzellen befördert. Und: Es sei nicht klar, ob das geringere Hirnvolumen auch eine Verminderung der geistigen Leistung nach sich ziehe. Dies konnte in der aktuellen Studie nicht festgestellt werden. Andererseits wisse man, dass ein schrumpfendes Gehirn für eine Demenzerkrankung verantwortlich sei.
03.08.2010