Allergischer Schnupfen: Sublinguale Immuntherapie bringt nur geringen Nutzen
Die sublinguale Immuntherapie (SLIT) ist einfach, kostengünstig und patientenfreundlich. Tabletten oder Tropfen werden unter die Zunge gelegt und müssen nicht gespritzt werden. Forscher verglichen Studienergebnisse, in denen die Wirksamkeit der SLIT gegenüber Placebo bei allergischem Schnupfen untersucht wurde.
Für Allergiker mit allergischem Schnupfen, steht mit der sublingualen Immuntherapie (SLIT) mit Tabletten oder Tropfen, eine gute Alternative zur Allergiespritze (Hyposensibilisierung) zur Verfügung.
Mittels Tabletten oder Tropfen werden dabei die gewünschten Allergene in regelmässigen Abständen, in kleinsten Dosen unter die Zunge (sublingual) gelegt. So gewöhnt sich der Körper langsam an das Allergen. Das ist einfach, sicher und tut nicht weh – im Gegensatz zur Allergie-Spritze.
Forscher analysierten Studien mit insgesamt rund 4'700 Patienten, die unter Gräserpollen-Allergie litten. Verglichen wurde die SLIT mit Placebo. Das Ergebnis war eher ernüchternd: Gegenüber Placebo war die SLIT bei der Reduktion von Beschwerden und beim Medikamentenverbrauch (Antiallergika, Kortison) nur mittelmässig besser und mit mehr Nebenwirkungen verbunden.
Die SLIT ist zwar einfach und patientenfreundlich anzuwenden. Aber die Forscher warnen trotzdem, diese Immuntherapie nur aufgrund dieser positiveren Eigenschaften anzuwenden.
01.09.2015 - dzu