Hasel- und Birkenpollen fliegen nicht länger, aber verstärkt
Das milde Klima der vergangenen Wochen hat es möglich gemacht: Die Pollensaison hat begonnen. Seit wenigen Tagen werden in Deutschland die ersten Flüge von Hasel- und Erlenpollen gemessen. Trotz der noch geringen Pollenzahl reagieren Allergiker vergleichsweise heftig. Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) erklärt die Ursachen.
„Im vergangenen Jahr haben Haselnusssträucher und Birken weniger Pollen produziert, als es ihrem natürlichen Rhythmus entsprochen hätte. Begünstigend kommt das seit Wochen milde Klima hinzu. Ich gehe davon aus, dass sich die Phase des starken Pollenflugs in dieses Jahr verschoben hat. Hasel- und Birkenpollen werden voraussichtlich nicht länger, aber in stärkerer Konzentration fliegen.“
Auf die ersten Pollen reagieren Allergiker ungewöhnlich stark
Obwohl zu Beginn der Pollensaison nur sehr wenige Pollen fliegen, führt die geringe Menge bei Heuschnupfenpatienten doch zu deutlichen allergischen Symptomen, wie sie sonst nur im späteren Verlauf der Pollensaison bei stärkerem Pollenflug festgestellt werden. Ein bis fünf Haselnusspollen pro Kubikmeter Luft genügen, um bei erwachsenen Pollenallergikern Symptome wie Niesen, Nasenjucken, triefende Nase oder tränende Augen auszulösen. Einige Wochen nach dem ersten Pollenflug werden diese Symptome erst bei einer Konzentration von fünf bis zehn Haselnusspollen pro Kubikmeter Luft ausgelöst.
„Zum einen“, so erklärt Professor Bergmann das Phänomen, „hatten Heuschnupfenallergiker im Januar über mehrere Monate keinen Kontakt mit Pollen und sind diese Allergene nicht mehr gewohnt. Zum anderen kann die Empfindlichkeit der Nase durch vorausgegangene Infekte wie Erkältungsschnupfen oder Grippe stark erhöht sein.“
Aktuelle Lage in der Schweiz 22. Januar 2013
Das kalte Winterwetter behindert den Pollenflug. Auf der Alpennordseite sind nur sehr wenige Hasel- und Erlenpollen in der Luft. Es sind aber viele Haseln und Erlen blühbereit, so dass während der nächsten milden und sonnigen Periode mit einenm starken Anstieg der Pollenbelastung gerechnet werden muss. Im Tessin fliegen ebenfalls nur wenige Hasel- und Erlenpollen.
In den nächsten Tagen bleiben die Temperaturen in der ganzen Schweiz tief. Auf der Alpennordseite fliegen bis und mit dem Wochenende nur sehr wenige Hasel- und Erlenpollen, während im Tessin ein leichter Anstieg auf mässige Belastung erwartet wird.
23.01.2013