Schlecht für Allergiker: Im Tal kein Schnee dafür blühende Halselsträucher
Der Winter zeigte sich im Flachland bisher von seiner milden Seite. Da und dort sind schon goldgelbe Haselkätzchen zu entdecken. Die ersten Pollen liegen in der Luft, wie die Messungen von MeteoSchweiz, dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, zeigen. Und das Anfang Januar. Seit den 1990er Jahren sind frühe Blühbeginne häufiger geworden
Milde Temperaturen lassen frühblühende Arten wie Hasel und Erle spriessen. Ist es dazu noch trocken, können die Pollen fliegen. Und das tun sie mancherorts schon, zum Leidwesen der Allergiker: An den Messstandorten im Tessin und auf der Alpennordseite hat MeteoSchweiz eine schwache Pollenbelastung nachgewiesen.
In diesen Regionen, vor allem an geschützten Lagen, blühen die Haseln schon seit den ersten Januartagen - gut zwei Wochen früher als im langjährigen Mittel.
Tendenz zu früherem Blühbeginn
Eine Ausnahme ist 2012 nicht. 2007 und 2003 wurde in Basel ein vergleichbar früher Blühbeginn registriert, ebenso 1998 und 1994. Verfolgt man die Messreihen bis 1969 zurück, fällt jedoch auf: «Seit den 1990er Jahren kommt es häufiger vor, dass die Blüte bereits Anfang Januar einsetzt.» Einen solch frühen Blühbeginn hätte man bis dahin kaum beobachtet, weiss Gehrig.
Und noch eine Tendenz stellen die Biometeorologin und ihr Team fest: «Bei einigen Arten, etwa bei der Hasel und der Birke, messen wir mehr Pollen als früher.» Verschiedene Studien wiesen darauf hin, dass der Anstieg der Temperatur und des CO2-Gehalts die Pollenproduktion begünstigt. «Es kann aber auch sein, dass sich aus anderen Gründen an einem Messstandort die Vegetation und damit die Menge und Zusammensetzung der Pollen verändert haben», sagt Gehrig.
Blühbeginn-Prognosen im Internet
Wie intensiv die diesjährige Pollenbelastung ausfallen wird, lässt sich zurzeit noch nicht sagen. Das hängt hauptsächlich vom aktuellen Wetter während der Saison ab. Eines steht jedoch fest: Wegen des frühen Blühbeginns werden sich Allergiker dieses Jahr insgesamt länger mit den Symptomen herumschlagen müssen.
Linkempfehlung: www.meteoschweiz.admin.ch
12.01.2012