Starkes Immunsystem – Schutz gegen Krankheitserreger
Jeden Tag sind wir Hunderten von potenziellen Krankheitserregern und Fremdstoffen ausgesetzt. Häufigste Krankheitserreger sind Viren und Bakterien. Unser Immunsystem ist mit komplexen und vielschichtigen Mechanismen dafür besorgt, dass wir davon nicht krank werden.
Einige Menschen haben zwar ein intaktes Immunsystem, leiden aber aufgrund einer Abwehrschwäche - oder besser Infektanfälligkeit - unter immer wiederkehrenden Infektionen, insbesondere der Atemwege. Ein erhöhtes Risiko haben Kinder, Raucher und Menschen mit vorbestehender Lungenerkrankung, in erster Linie COPD-Patienten.
Immunschwäche und Immundefekte
Das Immunsystem ist ein Zusammenspiel von komplexen Vorgängen im ganzen Körper zur Abwehr gegen fremde oder giftige Substanzen, Krankheitserreger und fehlerhafte körpereigene Zellen.
Die wichtigsten Krankheitserreger sind Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten (z.B. Würmer).
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem angeborenen (unspezifischen) und dem erworbenen (spezifischen) Immunsystem.
- Zum angeborenen Immunsystem gehören zum Beispiel Barrieren wie die Haut oder die Schleimhäute, Entzündungsreaktionen bei Fremdkörpern oder Infektionen sowie Blutbestandteile, welche kranke Zellen zerstören können. Ein wichtiger Unterschied des angeborenen Immunsystems zum erworbenen ist die Tatsache, dass bereits beim ersten Kontakt mit einer Bedrohung eine effektive Abwehr stattfinden kann.
- Beim erworbenen, spezifischen Immunsystem hingegen braucht es einen Erstkontakt - zum Beispiel mit einem Virus oder einer körperfremden Substanz. Darauf werden gegen diese Fremdstoffe - medizinisch Antigene - ganz gezielt Zellen gebildet, welche Abwehrstoffe (Antikörper) zur Einleitung der Zerstörung der Bedrohung bereitstellen oder die fremden Zellen direkt zerstören können. Der grosse Vorteil des erworbenen Immunsystems besteht in seinem Gedächtnis. Dank den Gedächtniszellen kann der Körper auch nach Jahren noch schnell und effizient gegen das Antigen reagieren. Man spricht dann auch von einer Immunität gegen die entsprechende Gefahr.
Das angeborene und das erworbene Immunsystem arbeiten Hand in Hand und ergänzen sich bei der Abwehr.
Immunschwäche
Abwehrschwäche oder Immunschwäche ist ein verwirrender Begriff, der jedoch häufig verwendet wird, wenn Kinder und Erwachsene immer wieder an Infektionen - vor allem der oberen Luftwege - erkranken. Besser spricht man bei diesen Menschen von einer Infektanfälligkeit als von einer Immunschwäche, da eine solche kaum nachweisbar ist. Es sei denn, es liegt wirklich ein krankhafter Defekt des Immunsystems vor.
Eine Infektanfälligkeit kann sowohl bei Gesunden als auch bei Personen mit Vorerkrankungen auftreten. Es gibt verschiedene Risikogruppen: Kinder, Raucher oder Patienten mit chronischer Bronchitis respektive chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) haben zum Beispiel ein erhöhtes Risiko. (siehe auch Risiko für Atemwegserkrankungen).
Immer wiederkehrende Infektionen können - auch wenn sie keine Langzeitfolgen mit sich bringen - einerseits sehr unangenehm sein und die Lebensqualität senken, andererseits bringen sie Schwierigkeiten im sozialen Leben mit sich, wie zum Beispiel: Absenz von der Schule oder von der Arbeit, Stigmatisierung von Kindern wegen Angst anderer Eltern vor Ansteckung oder allgemein eingeschränkte soziale Kontakte.
Immundefekte
Von einer Infektanfälligkeit oder Immunschwäche muss der Immundefekt klar abgegrenzt werden. Bei einem Immundefekt ist durch medizinische Abklärungen eine messbare Einschränkung der Immunfunktionen nachweisbar. Man kennt eine Reihe von angeborenen Defekten sowie die erworbenen Immundefekte (z.B. Aids oder Nebenwirkungen von Medikamenten). Betroffene leiden einerseits sehr häufig an Krankheiten und andererseits können sie an relativ harmlosen Infektionen schwer oder gar lebensbedrohlich erkranken.
Wie Sie Ihr Immunsystem durch Ihre Lebensweise stärken können oder wie Sie sich vor Infektionserkrankungen schützen können, erfahren Sie in diesem Fokus