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Die häufigsten Erkrankungen der Atemwege

Als Atemwege bezeichnet man das gesamte System zwischen Nase beziehungsweise Mund und den kleinsten Lungenbläschen. Es wird in zwei Bereiche unterteilt: die oberen und die unteren Atemwege.

Zu den oberen Atemwegen gehören Nase, Rachen, Kehlkopf (Larynx) und der obere Teil der Luftröhre (Trachea). Die unteren Atemwege bestehen aus den Bronchien (ab ihrem Eintritt in die Lungen), den Bronchiolen (die kleineren Verästelungen der Bronchien in den Lungen) und den Lungenbläschen (Alveolen).

Infektionen der oberen und unteren Luftwege

Wenn wir aus unserer Umgebung Luft einatmen und diese Viren oder Bakterien enthält, werden die Erreger entweder vom Organismus abgewehrt oder wir erkranken an einer Infektion.
 

Voraussetzung für eine Erkrankung ist eine momentane Infektanfälligkeit und eine genügend hohe Konzentration an Mikroorganismen.

 

Infektionen der oberen Luftwege sind zwar lästig, aber meistens harmlos. Infektionen der unteren Luftwege hingegen können schwerwiegender sein und ernsthaft krank machen.

Die häufigsten Infektionen der oberen Luftwege sind:

  • Schnupfen
  • Mandelentzündung (Angina)
  • Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • Kehlkopfentzündung (Laryngitis, Krupp, Pseudokrupp)

Infektionen der unteren Atemwege sind:

  • Bronchitis
  • Bronchiolitis
  • Lungenentzündung

Behandlung

Infektionen der oberen Luftwege sind meistens durch Viren bedingt und heilen mit allgemeinen Massnahmen gegen die lästigen Symptome aus (Schonung, viel Trinken, allenfalls Schmerzmittel oder Fiebersenkung). Wenn sich auf die virale eine bakterielle Infektion aufpfropft, wird der Arzt allenfalls ein Antibiotikum verschreiben.

An Infektionen der unteren Luftwege hingegen sind häufig Bakterien beteiligt. Bronchiolitis und Lungenentzündung können zu Komplikationen führen, welche allenfalls im Spital behandelt werden müssen. Antibiotika, Atemtherapie und Bettruhe sind die Pfeiler der Behandlung.

Risikogruppen

Einige Menschen sind anfälliger für eine Infektion der Atemwege als andere.

Dazu gehören insbesondere:

  • Kinder: Diese sind während 3-4 Monaten nach Geburt noch durch Antikörper der Mutter geschützt, danach müssen sie sich selber gegen Krankheitserreger verteidigen. Das Immunsystem muss jedoch zuerst durch Kontakt zu verschiedenen Mikroorganismen reifen.
  • Raucher: Chronische Schädigung der Schleimhautzellen der Atemwege durch den Tabak begünstigt das Eindringen von Erregern.
  • Menschen mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung - in der Fachsprache COPD genannt: COPD-Patienten erleiden mit jeder zusätzlichen Infektion eine weitere Verschlechterung der Lungenfunktion, mit einer starken Verschlimmerung der Symptome wie Fieber, Atemnot, Auswurf, verminderte Leistungskapazität. Hier steht die  Prävention vor Infekten im Vordergrund.

Abgesehen von der medizinischen gibt es auch eine soziale/ökonomische Problematik. Atemwegsinfektionen sind der häufigste Grund für eine Arztkonsultation. Immer wiederkehrende Infektionen führen zu Absenzen von der Schule oder von der Arbeit.

Aus all diesen Gründen macht es Sinn - insbesondere wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören - die Gefahr für Atemwegsinfektionen durch die Stärkung, respektive Aktivierung der Infektabwehr, zu senken.

Zur Risikogruppe gehören natürlich auch Menschen mit einem angeborenen oder erworbenen Immundefekt. Die Betroffenen müssen engmaschig kontrolliert werden und brauchen allenfalls bereits bei sonst harmlosen Infektionen intensive Behandlungen durch den Spezialisten. Eine unspezifische Stimulation des Immunsystems macht bei diesen Patienten keinen Sinn.

Dr. med. Daniel Desalmand

Daniel Desalmand hatte in Bern Medizin studiert. Nach dem Studium hatte er mehrjährige klinische Erfahrung in Chirurgie und Innerer Medizin erworben bevor er sich dem Wissenschaftsjournalismus zugewandt hatte.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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