"Henna-Malerei" - Wie gefährlich sind die temporären Tattoos?
Auf Strassenmärkten, Openairs oder an Stränden im Ausland werden Tattoo-ähnliche Hautmalereien angeboten. Das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit warnt jedoch vor dem schwarzen Henna-Farbstoff, der ein erhebliches Gesundheitsrisiko in sich birgt.
PPD beschleunigt das Einfärben der Haut und sorgt für die schwarze Farbe. Echte Henna-Malerei dauert dagegen Stunden und ist heller und orange-rot. Bei den fraglichen Hautmalereien erfolgt lediglich eine oberflächliche Bemalung der Haut, die nur für wenige Tage bestehen bleibt.
Der Farbstoff PPD ist in der Schweiz und in den meisten EU-Mitgliedsstaaten ausschliesslich in Haarfärbemittel zugelassen. PPD-haltige Farben zur Hautbemalung sind illegale Kosmetika und gesetzlich verboten. Die Verkaufskanäle sind nur schwer zu kontrollieren zumal es auch auf Stränden und Strassenmärkten keine Gesundheitsaufsicht gibt und diese Art der Bemalung meist gleich an Ort und Stelle angeboten wird.
Im Juni 2005 wurde vom Fachausschuss für Kosmetikprodukte des Europarates beschlossen, eine Aufklärungskampagne über dieses Gesundheitsrisiko zu starten.
Die Problematik dieser "Henna-Tätowierungen" ist in Fachkreisen schon seit längerem bekannt. Bereits seit 1999 berichten Dermatologen und Allergologen über gehäuftes Auftreten von Kontaktekzemen, die nach Hautmalereien oder temporären Tattoos mit schwarzem Henna auftreten. In einer Zürcher Hautklinik wurden zwischen 2003 und 2004 zwölf Patienten wegen allergischer Reaktionen auf Henna-"Tätowierungen" mit PPD ambulant behandelt.
Nach dem Auftragen des PPD-Farbstoffes kann es zu heftigen allergischen Reaktionen kommmen, die manchmal sofortige ärztliche Behandlung oder sogar eine Behandlung in einem Krankenhaus erforderlich machen. Vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene müssen in ihrem späteren Leben mit gesundheitlichen Schäden rechnen, wenn sie einmal auf PPD sensibilisiert wurden. Eine Polysensibilisierung (meist auf Gummi und textile Farbstoffe) kann die Folge sein.
Tritt nach einer temporären "Tätowierung" eine Hautreaktion auf, muss ein Hautarzt aufgesucht werden. Im Zweifelsfalle solle man besser auf solche Hautmalereien verzichten.
02.08.2005