Piercings: So heilt die Wunde schnell - Tipps vom Experten
Auch das Stechen
von Piercings sollte dem
Profi überlassen werden
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Entzündungen können sowohl bei klassischen Piercings als auch bei Tunneldehnungen auftreten. Dabei spürt man die ersten Signale häufig direkt am nächsten Tag, in einzelnen Fällen machen sich die Symptome erst nach mehreren Tagen bemerkbar.
Die typischen Entzündungsanzeichen:
- Eintretende Rötung - der Bereich, um die Wunde wird rot
- Erwärmung - die Haut drum herum erwärmt sich
- Schmerzen - bei Berührung treten Schmerzen auf
- Schwellungen - das Gewebe drum herum schwillt an
- Verhärtungen - der Piercingstab lässt sich durch die Schwellung nicht mehr bewegen
Einer Entzündung vorbeugen
Eine Entzündung nach dem Stechen, des Loches für Körperschmuck oder dem Dehnen von einem Tunnel ist nicht normal, kann aber natürlich immer vorkommen. Daher ist es wichtig, einer Entzündung vorzubeugen.
Folgende Tipps können dabei helfen:
- Man sollte die betroffene Stelle stets mit Wasser sauber halten
- Mindestens 3 mal täglich Desinfizieren mit geeigneten Desinfektionssprays oder Alkohol
- Berührungen der Stelle möglichst vermeiden, falls doch: Hände desinfizieren
- Verhindern von Reibungen
- Zur Reinigung keine Wattestäbchen verwenden
- Falls Sie Blutverdünner einnehmen müssen, vor dem Piercen mit dem Arzt sprechen; keines Falls die Blutverdünner einfach absetzen.
- Speichel und Schweiss, um die betroffene Gegend vermeiden
- Kein Schwimmbad, Sauna und Solarium
- Tipps über die 6-8 Wochen der Wundheilung beachten
- Verwendung von Kunststoffpiercings, um Allergien zu vermeiden
- Zubehör wie Plugings, Schmuck und Ähnliches sollten gründlich gereinigt und desinfiziert werden
Was tun, wenn es doch zu einer Entzündung kommt?
Ist es trotz aller Bemühungen zu einer Entzündung gekommen, sollte umgehend gehandelt werden. Hängt die Entzündung offensichtlich mit einer allergischen Reaktion zusammen, sollte das betreffende Schmuckstück umgehend entfernt und der Piercer aufsucht werden. Auch bei einer eiterigen Entzündung sollte man unverzüglich den Piercer kontaktieren, allerdings hier auf keinen Fall den Körperschmuck oder die Plugs entfernen, da es dabei zu einer Verkapselung kommen kann, die sich nur schwer behandeln lässt.
Bei einer leichten Entzündung kann man es allerdings erst einmal mit Hausmittelchen probieren. Zur Desinfektion sollte dann allerdings kein Desinfektionsspray oder Alkohol verwendet werden, da dieses die Haut nur unnötig austrocknet. Besser ist hier eine Salzwasserlösung. Möchten Sie den Körperschmuck drehen, entfernt man immer erst vorhandene Krusten und Verunreinigungen, da die Wunde sonst wieder einreissen kann. Spürt man einen Widerstand, sollte nicht weiter gedreht werden. Diese Prozedur führt man so lange durch, bis die Entzündung restlos abgeklungen ist und die Wunde verheilt ist. Sollte innerhalb einer Woche keine Besserung eintreten, sollte der Piercer oder Arzt aufgesucht werden.
Autor: Steffen Paetz: seit 2010 als professioneller Piercer im Berliner Studio von www.piercingline.com tätig. Seitdem hat er ca. 9000 Piercings gestochen und sich eine feste Stammkundschaft erarbeitet. Er ist zudem örtlicher Ansprechpartner in gesundheitlichen Fragen zu den Themen Entzündungen durch Piercings und Wundheilung.
03.11.2015