Fibrin-Gel gegen Verbindungsgänge (Fisteln) bei Morbus Crohn
Fisteln sprechen schlecht auf einfache medizinische Therapien an und bedürfen nicht selten einer Operation. Eine kleine Studie kommt nun zur Erkenntnis, dass die Injektion von Fibrin-Gel einem Teil der Patienten helfen kann.
Die Ausbildung von Fisteln ist eine häufige Komplikation der chronisch entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn. Fisteln sind Verbindungsgänge, welche sich – begünstigt durch die Entzündung - zwischen Darm und der Haut oder anderen Organen entwickeln.
Fibrin aktiviert Thrombin, wodurch eine Thrombose entsteht. Diese umschriebene Thrombose kann als mechanisches Hindernis die Fistel verschliessen, so die Hypothese der Studienautoren. Sie prüften diese Hypothese, indem sie 77 Patienten mit einem Morbus Crohn und Fisteln von der Haut rund um den Anus zu anderen Organen in zwei zufällige Gruppen einteilten. Die einen erhielten eine Injektion von Fibrin-Gel, die anderen wurden lediglich beobachtet. Nach 8 Wochen wurde untersucht, welche Fisteln keine Beschwerden mehr verursachten.
Nach 8 Wochen waren in der Fibringelgruppe 38% und in der Beobachtungsgruppe 16% beschwerdefrei. Unerwünschte Ereignisse traten bei den mit Fibringel Behandelten nicht häufiger auf als bei den Beobachteten.
Fazit der Autoren: Die Injektion von Fibrin-Gel ist eine gut verträgliche, einfache und wirksame Therapiealternative bei Crohn-Patienten mit Fisteln im Bereich des Anus.
14.07.2010