Morbus Crohn - Welche Komplikationen können auftreten?
Anders als bei der Colitis ulcerosa, wo mit einer Operation eine Heilung erzielt werden kann, kommt es beim Morbus Crohn auch nach Operationen häufig zu einem Rückfall. Jeder 3. bis 5. Patient muss innerhalb von 10 Jahren aufgrund eines Rückfalls (Rezidiv) nochmals operiert werden.
Häufige Komplikationen eines Morbus Crohn sind:
- Narbenbildungen im Darm, welche zu einem Darmverschluss führen können
- Ausbildung von Verbindungsgängen zwischen dem Darm und anderen Organen bzw. der Haut (Fisteln) : diese müssen nicht immer operiert werden. Häufig helfen Immunsuppresiva (siehe Behandlung).
- Abszessbildungen: kleinere Abszesse werden häufig erst mal mit Antibiotika behandelt. (siehe Behandlung)
- Abnorme Erweiterung des Dickdarms (sogenanntes Megakolon) : das ist eine sehr schwere Erkrankung und hat die totale Entfernung des Darms zur Folge. Dies kommt aber häufiger bei Colitis ulcerosa vor.
- Erhöhtes Darmkrebsrisiko, insbesondere bei Befall des Dickdarms: Das Darmkrebsrisiko ist bei Morbus Crohn Patienten etwa vier Mal höher; es kommt dabei sehr auf die Krankheitsdauer und die Schwere der Krankheit an.
- Osteoporose: Häufige Folgeerscheinung durch schlechtes Aufnehmen von wichtigen Mineralien oder als Nebenwirkung einer Kortisontherapie (siehe Behandlung).
- Störungen im Kreislauf der Gallensäuren
- Thrombosen
Morbus Crohn und Schwangerschaft
Frauen mit Morbus Crohn können aber durchaus Kinder bekommen und sollten ihre Kinderwunsch mit dem Gastroenterologen diskutieren. Wichtig ist, dass die Schwangerschaft für eine symptomfreie Zeit geplant wird. Auch sollte eine möglichst gute Krankheitskontrolle während der Schwangerschaft gewährleistet sein.
Ob eine Schwangerschaft die Schubfrequenz eines MC beeinflusst, ist nicht geklärt. Studien zeigen, dass eine Schwangerschaft eher zu einer Verminderung der Schubfrequenz führt. Es besteht aber weder ein erhöhtes Risiko für Abort noch für Missbildungen; Frühgeburten hingegen gibt es etwa drei Mal häufiger und die Kinder von Müttern mit MC sind bei der Geburt eher leichter.
Nicht alle Medikamente zur Behandlung des Morbus Crohn dürfen während der Schwangerschaft eingenommen werden, es gibt aber verschiedene Möglichkeiten zur Krankheitskontrolle während der Schwangerschaft. Der Arzt wird im Einzelfall das Risiko für das ungeborene Kind und/oder die Mutter abwägen und entsprechend Medikamente verschreiben oder absetzen