MS-Auslöser: Stress doch kein Risikofaktor
Die vorliegenden Ergebnisse einer Norwegischen Studie widerlegen die Annahme, wonach Stress am Arbeitsplatz oder emotionaler Stress eine Auslöser für Multiple Sklerose sein könnte.
Stress kann das Schubrisiko bei bestehender MS-Erkrankung steigern, das war auch den Forschern der Universität Bergen bekannt.
Sie wollten aber wissen, ob MS durch Arbeitsstress oder durch starken emotionalen Stress wie Partnerverlust, Beziehungsprobleme ausgelöst werden kann.
Die Forscher analysierten dazu Daten der grossen Nurses Health Langzeitstudie, welche gesundheitsschädigende Faktoren bei der Frau untersucht. Die Teilnehmerinnen wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Die eine Gruppe enthielt Daten von 121.700 Teilnehmerinnen im Alter zwischen 30 und 55, welche seit 1976 regelmässig zu Stress zu Hause oder am Arbeitsplatz befragt wurden.
Die zweite Gruppe bestand aus 116.671 Krankenschwestern zwischen 25 und 42 Jahren, welche ab 1989 regelmässig zu emotional belastenden Ereignissen (Tod des Partners, Beziehungsprobleme), aber auch nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit und im Erwachsenenalter, befragt wurden. Andere Faktoren wie Alter, Herkunft, Körpergewicht, Raucherstatus bezogen die Autoren mit ein. Resultat: Nach Abzug dieser Faktoren zeigten die Ergebnisse klar auf, dass selbst schwerster Stress oder starke körperliche belastende Ereignisse das MS-Risiko nicht erhöhte.
Damit könne die sowieso kontrovers diskutierte Theorie, wonach Stress die Multiple Sklerose Erkrankung auslösen könnte, ad acta gelegt werden, so die Forscher.
06.06.2011