MS: Betaferon schützt Hirn-Nervenzellen effektiv
Am 25. Kongress des “European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS)” wurden zwei Studien präsentiert, deren Ergebnisse neben der bekannten Wirksamkeit von Betaferon bei MS einen weiteren nervenschützenden Mechanismus erkennen liessen.
Dabei bilden sich im Gehirn reaktive Sauerstoffmoleküle, die den Schaden und damit den Funktionsverlust, welchen MS-Patienen im Lauf ihrer Krankheit erfahren, vorantreiben.
Die beiden am Kongress veröffentlichten Studien haben nachgewiesen, dass es durch die Verabreichung von Betaferon bei MS-Patienten zur Bildung von mindestens 2 verschiedenen Proteinen (Metallothioneine und NCOA7) kam, welche einen gewissen Schutz vor den schädlichen oxidativen Mechanismen bieten. Um diese Erkenntnisse zu untermauern, sind weitere Studien notwendig, so die Studienleitung.
In einer früheren Studie mit dem Namen BECOME haben Wissenschftler nachgewiesen, dass Betaferon und Glatirameracetat die Ausbildung „schwarzer Löcher“ im Gehirn reduzieren, wobei Interferon beta wesentlich wirksamer war als Glatirameracetat. Schwarze Löcher sind bei MS-Patienten ein Zeichen für fortgeschrittene, endgültige Schäden.
Gemäss den Ergebnissen der beiden neuen Studien kennt man nun einen potentiellen Mechanismus, der die Weiterentwicklung von entzündlichen Nervenschädigungen zu schwarzen Löchern bei schubförmiger MS bremsen oder unterbinden kann.
14.04.2010