Multiple Sklerose: Fehlende Sonne in der Frühschwangerschaft als Risiko
Geografische Örtlichkeiten sowie der Monat der Geburt haben einen Einfluss auf das MS-Entstehungsrisiko, wie eine Australische Studie zeigt und damit frühere Studienresultate bestätigt.
Hier scheint die UV-Bestrahlung und damit der Vitamin D-Mangel einen Einfluss zu haben. Auch der Geburtsmonat spielt eine Rolle für das MS-Entstehungsrisiko: Im Mai und Juni geborene europäische Kinder erkranken häufiger und in Australien gibt es die meisten MS-Kranken unter den im November/Dezember Geborenen. Beide Male fallen die Frühschwangerschaften in die sonnenarme Zeit.
In der aktuellen Studie errechneten die Forscher der Universität Melbourne folgendes: Je weniger UV-Licht die Schwangeren in den ersten drei Monaten bekamen, desto grösser war das Risiko einer MS-Erkrankung. Grund: Die Forscher vermuten auch hier, dass der Mangel an Vitamin D, welcher durch die UV-Einstrahlung beeinflusst ist, das MS-Risiko steigert.
Vitamin D wird für die Entwicklung des zentralen Nervensystems verantwortlich gemacht. Ausserdem wird vermutet, dass ein Vitamin-D-Mangel die Myelinisierung beeinträchtigen kann. Auch wird Vitamin D allgmein eine schützende Wirkung vor Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel MS, zugeschrieben.
Forscher verlangen nun weitere Studien, in denen Schwangere zum Beispiel zusätzlich Vitamin D erhalten. Allerdings geben sie einem solchen Vorhaben keine grosse Chance, da dies eine langjährige Beobachtungszeit erfordert.
04.05.2010