Multiple Sklerose: Späte Diagnose mit häufig schwererem Verlauf
MS wird zwischen dem 20. Und 30. Lebensjahr am häufigsten diagnostiziert. Aber: Auch ältere Menschen können an MS erkranken. Deren Verlauf sei meist erheblich schwerer als bei jüngeren Patienten, wie ein Neurologe im Fachblatt Neurogeriatrie schreibt.
Häufiger als bei den jüngeren Patienten zeigt sich bei Älteren die Multiple Sklerose mit gleichzeitig auftretenden Symptomen wie spastischen Lähmungen, Bewegungs- und Koordinationsstörungen. Aber auch Hirnleistungsdefizite seien bei den Älteren oft schon kurz nach der MS-Diagnose auffällig.
Meist werden für das Auftreten der ersten Symptome zunächst andere Erkrankungen wie Schlaganfall, Tumore, Augenerkrankungen etc. verantwortlich gemacht, sodass bis zur Diagnosestellung der Multiplen Sklerose viel Zeit vergeht. Der Grund für den meist schwereren Verlauf der sogenannten Spät-MS liege wahrscheinlich in der späten Diagnose-Stellung, vermutet der Experte.
Die Therapie mit Immunmodulatoren bei älteren MS-Patienten unterscheide sich zu den jüngeren Patienten insofern, als dass mögliche Begleiterkrankungen oder altersbedingte Veränderungen im Immunsystem mitberücksichtigt werden müssen.
18.09.2012