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Multiple Sklerose: Behandlungsmöglichkeiten

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Es stehen eine Vielfalt von etablierten Behandlungsmethoden zur Verfügung, um Symptome zu lindern, aber auch um eine Verschlechterung der Erkrankung aufzuhalten, Schübe abzuschwächen oder sogar zu verhindern. Jedoch gibt es zur Zeit keine Therapie zur Heilung der Multiplen Sklerose.

Die Mittel und Massnahmen, die zur Verfügung stehen, umfassen neben der medikamentösen Behandlung, Physiotherapie (Krankengymnastik), Ergotherapie (Beschäftigungstherapie), Logopädie (Sprachtherapie) auch psychosoziale Massnahmen wie psychologische Beratung und Unterstützung.

Welche Behandlungsvarianten gibt es bei MS?

Symptomatische Schubbehandlung: Zeitlich begrenzte Behandlung eines Schubes mit Cortison.

Sie basiert auf der Verwendung von Kortikosteroiden (Kortison). Diese hemmen die akuten entzündlichen Prozesse im Gehirn. Wie klinische Langzeit-Studien bei vielen MS-Patienten ergeben haben, ist die Anwendung von Kortikosteroiden auf Dauer jedoch nicht geeignet, um erneute Schübe zu verhindern oder den weiteren Verlauf der Krankheit günstig zu beeinflussen.

Die zahlreichen und oft schweren Nebenwirkungen, die mit diesen Substanzen in der Langzeitanwendung in Verbindung gebracht werden, schränken ihre Anwendung auf die Kurzzeitbehandlung im akuten Schub ein.

Dennoch sollte jeder MS-Schub behandelt werden. Die Behandlung sollte mit einer hochdosierten Kortisontherapie durchgeführt werden, wobei diese intravenös oder in Tablettenform über 3-5 Tage verabreicht wird. Anschliessend kann die hohe Dosis in Form von Tabletten über 10-14 Tage ausgeschlichen werden. Diese Form der Kortisonbehandlung ist gut verträglich und verursacht in der Regel keine schweren Nebenwirkungen.

Langzeitbehandlung mittels Langzeittherapie (Basistherapie): Die Behandlung soll das Fortschreiten der Krankheit bremsen, Schübe mildern und verzögern.

Unabhängig vom Schub müssen Medikamente regelmässig eingenommen werden. Während die Kortison-Schubtherapie nur kurzfristig bei akuten Schüben eingesetzt wird, lässt sich der langfristige Verlauf der Multiplen Sklerose (MS) nur durch eine Langzeittherapie beeinflussen.

Die Präparate für die Langzeittherapie beeinflussen gezielt das Immunsystem. Aus diesem Grund spricht man bei der Langzeittherapie auch von einer immunmodulatorischen Basistherapie. Diese Präparate reduzieren die Ausschüttung bestimmter entzündungsfördernder Botenstoffe und hemmen so die Bildung weiterer Entzündungsreaktionen im Gehirn. Der Krankheitsverlauf stabilisiert sich dadurch langfristig. Es treten weniger Schübe auf und das Fortschreiten der Erkrankung wird verlangsamt.

Zu den Basistherapien zählen Präparate mit den Wirkstoffen Interferon beta oder Glatirameracetat, auch andere Wirkstoffklassen wie Immunglobuline und Immunsuppressiva. Alle Basistherapeutika zeichnen sich durch langjährige Erfahrung in der Therapie von MS-Patienten und somit durch umfassende Sicherheits- und Langzeitwirksamkeitsdaten aus.

Heute gibt es erste oral verfügbare Wirkstoffe, die das Fortschreiten der schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose (RRMS) in klinischen Studien verlangsamt haben. Diese haben den Vorteil, dass sie geschluckt werden können. Damit fällt das schmerzhafte Spritzen weg.

Langzeitbehandlung mittels Eskalationstherapie: Viele MS-Patienten sprechen auf eines der zur Basistherapie zugelassenen Medikamente gut an und können so langfristig ein aktives Leben mit MS führen. Ist diese Therapie jedoch nicht mehr ausreichend wirksam und ein Wechsel auf ein anderes Basistherapeutikum bringt keinen Erfolg, muss die immunmodulatorische Therapie auf eine nächste Stufe erweitert ("eskaliert") werden, daher spricht man von einer "Eskalationstherapie". Hier kommen verschiedene zugelassene Medikamente in Frage.

Neuere Medikamente werden heute bei Patienten mit hoher Krankheitsaktivität eingesetzt, teilweise als Monotherapie oder ergänzend zu Standardtherapien. Insbesondere bei Patienten mit fortschreitender schubförmig remittierend verlaufender Multipler Sklerose.

Behandlung des akuten Schubes bei MS

Die akute Behandlung eines MS-Schubes basiert auf der Verwendung von Kortikosteroiden (Kortison). Diese hemmen die akuten entzündlichen Prozesse im Gehirn. Wie klinische Langzeit-Studien bei vielen MS-Patienten ergeben haben, ist die Anwendung von Kortikosteroiden auf Dauer jedoch nicht geeignet, um erneute Schübe zu verhindern oder den weiteren Verlauf der Krankheit günstig zu beeinflussen.

Die zahlreichen und oft schweren Nebenwirkungen, die mit diesen Substanzen in der Langzeitanwendung in Verbindung gebracht werden, schränken ihre Anwendung auf die Kurzzeitbehandlung im akuten Schub ein.

Dennoch sollte jeder MS-Schub behandelt werden. Die Behandlung sollte mit einer hochdosierten Kortisontherapie durchgeführt werden, wobei diese intravenös oder in Tablettenform über 3-5 Tage verabreicht wird. Anschliessend kann die hohe Dosis in Form von Tabletten über 10-14 Tage ausgeschlichen werden. Diese Form der Kortisonbehandlung ist gut verträglich und verursacht in der Regel keine schweren Nebenwirkungen.

Langzeitbehandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose

Während die Kortison-Schubtherapie nur kurzfristig bei akuten Schüben eingesetzt wird, lässt sich der langfristige Verlauf der Multiplen Sklerose (MS) nur durch eine Langzeittherapie beeinflussen.

Die Präparate für die Langzeittherapie beeinflussen gezielt das Immunsystem. Aus diesem Grund spricht man bei der Langzeittherapie auch von einer immunmodulatorischen Basistherapie. Diese Präparate reduzieren die Ausschüttung bestimmter entzündungsfördernder Botenstoffe und hemmen so die Bildung weiterer Entzündungsreaktionen im Gehirn. Der Krankheitsverlauf stabilisiert sich dadurch langfristig. Es treten weniger Schübe auf und das Fortschreiten der Erkrankung wird verlangsamt.

Zu den Basistherapien zählen Präparate mit den Wirkstoffen Interferon beta oder Glatirameracetat, auch andere Wirkstoffklassen wie Immunglobuline und Immunsuppressiva. Alle Basistherapeutika zeichnen sich durch langjährige Erfahrung in der Therapie von MS-Patienten und somit durch umfassende Sicherheits- und Langzeitwirksamkeitsdaten aus.

Heute gibt es erste oral verfügbare Wirkstoffe, die das Fortschreiten der schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose (RRMS) in klinischen Studien verlangsamt haben. Diese haben den Vorteil, dass sie geschluckt werden können. Damit fällt das schmerzhafte Spritzen weg.

Interferonbehandlung

sind natürliche im Körper vorkommende Substanzen, die Botschaften zwischen den Zellen vermitteln und eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen. Bei Interferonen handelt es sich um normalerweise im Körper gebildete Eiweisse (Proteine). Interferone nehmen an der Zerstörung von entzündungserzeugenden Mikroorganismen teil und beheben den entstandenen Schaden. Für die Behandlung der Multiplen Sklerose ist nur Interferon beta von Bedeutung. Interferon beta greift gezielt in die gestörten Abläufe des Immunsystems ein und bewirkt durch entzündungshemmende Eigenschaften eine bedeutende Stabilisierung oder Verlangsamung der Entwicklung einer MS.

Für die Therapie der Multiplen Sklerose stehen dem Patienten und seinem Arzt das Interferon beta-1a sowie das Interferon beta-1b zur Verfügung.
 
Das Interferon beta-1a und das Interferon beta-1b unterscheiden sich grundsätzlich durch ihre Struktur. Während Interferon beta-1b aus bakteriellen Zellkulturen gewonnen wird, entsteht Interferon beta-1a in Säugetierzellen. Interferon-beta-1b weist in der Schweiz das breiteste Indikationsspektrum auf, d.h. es kann bei allen medikamentös therapierbaren MS-Formen eingesetzt werden. Seit einiger Zeit kann es auch bei Kindern ab 12 Jahren verschrieben werden.

Neben ihrer Herstellungsart und Struktur unterscheiden sich zudem die zur MS-Therapie zur Verfügung stehenden Interferone in ihrer Anwendungsart (unter die Haut oder direkt in den Muskel), in ihrer Anwendungshäufigkeit und in ihrer Darreichungsform: Während Interferon beta-1a spritzenfertig aber dafür weniger stabil und deshalb gekühlt gehalten werden muss, kann Interferon beta-1b problemlos bei Zimmertemperatur bis zu 2 Jahren gelagert werden, was vor allem unterwegs, zum Beispiel auf Reisen, von Vorteil ist. Vor der Verabreichung müssen der Wirkstoff und die Lösung von Interferon-beta-1b miteinander kurz gemischt werden.

Im Allgemeinen wird Interferon-beta gut vertragen. Zu Beginn einer Behandlung kann es jedoch zu Nebenwirkungen kommen, die sich erfahrungsgemäss nach länger anhaltender Anwendung verringern. Da Interferon beta teilweise unter die Haut injiziert wird, kann es an der Einstichstelle zu kurzzeitigen Hautreaktionen wie Rötungen oder Schwellungen kommen. Häufiger beobachtete Reaktionen auf Interferon-Injektionen erinnern an grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost und Glieder- beziehungsweise Gelenkschmerzen. Die gleichzeitige Einnahme eines schmerz- und fiebersenkenden Mittels, nach Rücksprache mit dem Arzt, kann diese Beschwerden gewöhnlich verringern oder beseitigen.

Monoklonale Antikörper

Zurzeit sind viele verschiedene Substanzen zur Therapie der MS in der Entwicklung. Eine vielversprechende Wirkstoffklasse sind die sogenannten monoklonalen Antikörper. Diese Substanzen können mit hoher Spezifität an bestimmte Moleküle binden und blockieren, die für die Entwicklung der MS von Bedeutung sind.

Monoklonale Antikörper (MAbs) kommen in der Medizin seit mehr als 20 Jahren, besonders in der Krebstherapie und bei immunologischen Erkrankungen, zum Einsatz. In der MS-Therapie wird Natalizumab bereits zur Therapie verwendet. Weitere Substanzen sind Rituximab, Daclizumab und Alemtuzumab, von denen sich letzteres in klinischen Studien als sehr vielversprechend erwies.

Glatirameracetat (Copolymer-1)

Glatirameracetat ist ein dem Myelin ähnliches Eiweissgemisch, das täglich unter die Haut gespritzt werden muss. Sein Wirkmechanismus ist noch nicht gänzlich geklärt. Nach den bisherigen Studien vermindert Glatirameracetat die Schubrate - wie auch die Interferone - vor allem bei gering betroffenen Patienten. Wie die Wirkung von Glatirameracetat im Vergleich zum Interferon beta zu bewerten ist, kann zur Zeit noch nicht ausgesagt werden.

Immunglobuline

Immunglobuline sind Eiweisse im Blut, die als Antikörper an den Immunreaktionen des Körpers teilnehmen. Sie werden schon seit vielen Jahren bei zahlreichen Erkrankungen eingesetzt, bei denen Veränderungen des Immunsystems eine Rolle spielen, ohne dass ihre genaue Wirkungsweise bekannt ist. Es liegen aber Studien vor, die bei regelmässigen Infusionen von Immunglobulinen, im Vergleich zu Infusionen mit einem Scheinmedikament (Placebo), bei Multipler Sklerose häufigere Besserungen und stabile Verläufe sowie seltenere Verschlechterungen nachweisen konnten.

Es ist allerdings noch nicht bekannt, ob eine Langzeitbehandlung mit Immunglobulinen den Verlauf einer MS dauerhaft beeinflussen kann. Über die Dosierung herrscht ebenfalls noch Unklarheit. Deshalb werden derzeit diese Produkte nur bei ausgewählten Indikationen, nach Rücksprache mit einem MS-Zentrum, eingesetzt.

Immunsuppressiva

Immunsuppressiva sind Medikamente, welche die Immunvorgänge unterdrücken. Bekannt sind diese Medikamente aus der Behandlung von Krebspatienten. Von den immunsuppressiv wirkenden Produkten wird die Substanz Azathioprin am längsten, d.h. schon seit rund 20 Jahren, eingesetzt.

Am besten wirkt sie bei fortgeschrittenen Verlaufsformen der Multiplen Sklerose. Beim chronisch-progredienten Verlauf werden vor allem die Immunsuppressiva Mitoxantron, Cyclophosphamid oder Methotrexat eingesetzt. Hauptsächlich wegen ihrer Nebenwirkungen wird aber der Einsatz dieser Medikamente nach Rücksprache mit einem MS-Zentrum sorgfältig abgewogen und die Behandlung in erster Linie bei Patienten mit Therapieversagen eines Interferon-beta-Präparates sowie bei Verlauf mit rascher Progression durchgeführt.

Orale Medikamente

Cladribin und Fingolimod sind die beiden ersten oral verfügbaren Wirkstoffe, die das Fortschreiten der schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose (RRMS) in klinischen Studien verlangsamt haben. Fingolimod war im direkten Vergleich sogar einer Interferon-Therapie überlegen.

Alternative Behandlungsmethoden

Alternative oder komplementäre Methoden machen die üblichen medikamentösen Behandlungen nicht überflüssig, sondern können sie ergänzen. Es gibt zahlreiche andere, sogenannte komplementäre oder alternative Behandlungsmethoden, die auch bei der MS - zumindest versuchsweise - eingesetzt werden.

Dabei bringt die Benennung als komplementäre oder alternative Verfahren zum Ausdruck, dass sie alle in der Regel ergänzend zur weiterhin durchgeführten Behandlung mit Medikamenten erfolgen. Die Alternativmedizin darf die medikamentöse MS-Therapie nicht ersetzen. Sie kann aber als Ergänzung im Individualfall sinnvoll sein, unter der Voraussetzung, dass sie nicht zusätzlich belastet.

Bisher sind nur wenige komplementär-medizinische Verfahren in wissenschaftlichen Studien untersucht worden. Es fehlt deshalb ein Wirksamkeitsnachweis, wie er für die üblichen Medikamente der Schulmedizin selbstverständlich ist. Von Nutzen für MS-Patienten sind besonders Komplementärtherapien, deren Ziel Entspannung, seelische Aktivierung und allgemeines Wohlbefinden ist. Schon das Gefühl, die eigene Situation bewusst selber in die Hand zu nehmen, kann vielfach grosse psychologische Kraft zur erfolgreichen Krankheitsbewältigung einflössen. Einige Methoden der Alternativ- und Naturmedizin, die als Ergänzung einer schulmedizinischen Behandlung in Frage kommen können, sind:

Alternativmedizinische Methoden bei MS

  • Biofeedback
  • Akupressur und Akupunktur
  • Antistress-Therapie
  • Yoga
  • Chi-Gong
  • Shiatsu
  • Feldenkrais-Therapie
  • Atem- und Aromatherapie
  • Musik- und Klangtherapie
  • Kneipp-Anwendungen
  • Sauerstoff-Therapie
  • Bach-Blüten-Therapie
  • Phytotherapie (Therapie mit pflanzlichen Heilmitteln)
  • Homöopathie
  • Chiropraktik und Osteopathie
  • Entschlackungs- und Entgiftungskuren

Bei der Auswahl der Methode wird der behandelnde Arzt gerne beraten und für Fragen während der Therapiezeit partnerschaftlich zur Seite stehen.

Verträglichkeit von Therapien

Weil die Therapie bei Multipler Sklerose über eine längere Zeit genommen und lange Zeit wirken soll, ist die Patientenmotivation zentral bei der Wahl des Medikamentes. Jede Therapieform verlangt nach einem Therapieschema, welches befolgt werden soll, will man dass die Therapie möglichst lange und erfolgreich wirkt.

Langzeittherapien, welche gut vertragen und mit erträglichen Nebenwirkungen einhergehen, werden von den Betroffenen besser und disziplinierter eingehalten. Erträgliche und kontrollierbare Nebenwirkungen sind wichtig bei der erfolgreichen Langzeittherapie.

Neuere Therapieformen

Neuere Medikamente werden heute bei Patienten mit hoher Krankheitsaktivität eingesetzt, teilweise als Monotherapie oder ergänzend zu Standardtherapien. Insbesondere bei Patienten mit fortschreitender schubförmig remittierend verlaufender Multipler Sklerose.

Symptomatische Behandlung von Folgebeschwerden

symptomatische Behandlung von MS hat zum Ziel, die unterschiedlichen Beschwerden des Patienten, die mehr oder weniger stark und oft sehr individuell ausgeprägt sind, zu mildern. Dabei kommen besonders Medikamente zur Behandlung von Gefühlsstörungen, insbesondere der Missempfindungen, und zur Mobilitätsförderung (Behandlung der Muskelsteifigkeit) zum Einsatz.

Arzneimittel zur Therapie von Gemütsverstimmungen, Blasenfunktionsstörungen, Müdigkeit, Schwäche oder gestörter Bewegungsabstimmung sowie auch Wirkstoffe zur leichten Anregung der Leistungsfähigkeit des zentralen Nervensystems (ZNS) werden bei Bedarf ebenfalls verordnet.

Im folgenden werden die am meisten angewendeten Medikamente für die Behandlung der untenstehenden Symptome besprochen. Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei lediglich um eine Zusammenstellung der gängigsten Präparate handelt. In jedem Fall muss ein Arzt zur Beurteilung der Symptomatik und zur Verschreibung der angebrachten Therapie zugezogen werden.

Otikusneuritis

Optikusneuritis beginnt meistens mit Schmerzen im oder hinter dem Auge, insbesondere bei Bewegung der Augen, danach folgen mehrere Tage mit fortschreitendem Verlust des Sehvermögens. Das Vermögen Farben zu sehen ist beeinträchtigt und es kann vollständige Blindheit auftreten. Intravenöse Steroide, wie zum Beispiel Methylprednisolon und Folgebehandlung mit oralen Steroiden kann in einigen Fällen die Genesung beschleunigen. 

Müdigkeit

Müdigkeit (oft auch Fatigue genannt) ist das am häufigsten vorkommende Symptom bei MS. Chronische und akute Müdigkeit haben oft ernsthafte Folgen auf das allgemeine Funktionieren des betroffenen Patienten. Etwas Bewegung, mehrmals tagsüber schlafen, und kalte Duschen können den Patienten bei Müdigkeit erfrischen. Die Substanzen Amantadin und Modafinil haben sich bei der Behandlung der überwältigenden Müdigkeit, die oft bei MS auftritt, als wirksam erwiesen.  

Spastische Lähmung

Spastische Lähmung tritt im Allgemeinen in den unteren Extremitäten auf, entweder als konstante Steifheit oder als gelegentliche Spasmen (Verkrampfung von Muskeln). Spastische Lähmung kann sehr schmerzhaft sein. Körperliche Therapie  kombiniert mit antispastischen Medikamenten, wie zum Beispiel Baclofen, kann bei der Behandlung von Patienten mit spastischer Lähmung wirksam sein. Diazepam - entweder allein oder in Kombination mit Baclofen - kann bei der Kontrolle von nächtlicher spastischer Lähmung ebenfalls hilfreich sein. 

Störungen der Harnwege

Bei vielen MS Patienten kommen Urindrang, erhöhte Urinierungsfrequenz und Inkontinenz vor. Häufig angewendete Medikamente zur Behandlung von Störungen der Harnwege sind unter anderem die Substanzen Oxybutynin und Propanthelin. Bei Patienten, die grosse Mengen Urin zurückhalten, kann es erforderlich sein, zur Entleerung der Blase mehrmals täglich einen Katheter in die Harnröhre einzuführen.

Schmerzen

MS-Patienten können verschiedene Arten von Schmerzen empfinden. Muskel- und Rückenschmerzen können mit herkömmlichen Schmerzmitteln wie z.B. Paracetamol oder Ibuprofen behandelt werden. Akute Schmerzen, entweder scharfe, stechende Gesichtsschmerzen (trigeminale Neuralgie), Kopf- und Rückenschmerzen oder Schmerzen in den Extremitäten können normalerweise mit Medikamenten gegen Krampf und in einigen Fällen mit Kortikosteroiden behandelt werden.

Chronische Schmerzen, das Empfinden eingeschlafener Arme oder Beine, und ein brennendes Gefühl sind schwieriger zu behandeln. Antidepressiva, wie zum Beispiel Amitriptylin, sind mit wechselndem Erfolg verschrieben worden. 

Depressionen

Depressionen kommen bei MS Patienten sehr häufig vor. Die Behandlung von Depressionen kann unter anderem aus einer Kombination von Medikamenten und Beratung bestehen.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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