Multiple Sklerose: Fakten
Wen befällt die Krankheit?
Mehr als 2.5 Million Menschen weltweit leiden an MS. Laut Schweizer MS-Gesellschaft leben in der Schweiz leben rund 10’000 Menschen mit Multipler Sklerose. Etwa täglich wird eine neue MS-Diagnose gestellt. Die Dunkelziffer ist sehr hoch, da viele Menschen Symptome zeigen, bei denen ein Verdacht aber keine Diagnose auf MS besteht. Es ist die am meisten vorkommende neurologische Krankheit unter jungen Erwachsenen.
Dreimal so viele Frauen wie Männer leiden an der Krankheit, die normalerweise zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auftritt. Bei Kindern oder älteren Personen wird MS selten diagnostiziert. MS tritt nicht in allen Ländern der Welt mit der gleichen Häufigkeit auf. So ist MS in Mittel- und Nordeuropa häufiger, in Südeuropa und Afrika eher weniger häufig. Das Risiko für die allgemeine Bevölkerung an MS zu erkranken, liegt bei etwa 1 zu 1’000.
Was verursacht die Krankheit?
Es ist bisher nicht bekannt wodurch MS verursacht wird. Es gibt jedoch mehrere Theorien. Es wird allgemein angenommen, dass MS eine Autoimmunkrankheit ist – das heisst eine Krankheit, die auftritt, wenn der Körper nicht mehr in der Lage ist, eigene Zellen von Fremdkörpern zu unterscheiden und infolgedessen das eigene Gewebe zu zerstören beginnt. Bei MS Patienten sind die Myelinscheiden, welche die Nervenfasern umschliessen, das Ziel eines Angriffs, der von den eigenen weissen Blutzellen (T- und B-Lymphozyten und Makrophagen) in Gang gesetzt wird.
Vieles spricht dafür, dass nicht geklärte äussere Faktoren (z.B. eine Viruserkrankung) einwirken und zusammentreffen müssen, damit MS überhaupt ausgelöst wird. Studien belegen, dass - obwohl immer wieder vermutet - starker Stress als Auslöser für MS nicht in Frage kommt. (Journal der American Academy of Neurology, Jun 2011)
Ist Multiple Sklerose erblich?
Die MS ist keine Erbkrankheit in dem Sinn, dass eine Übertragung einer Erbanlage von einem Elternteil auf die Kinder erfolgt, mit zwangsläufigem Ausbruch der Krankheit. Dennoch scheinen gewisse "Empfänglichkeits-Anlagen" übertragen zu werden, die in Kombination mit weiteren Bedingungen MS familiär gehäuft auftreten lassen.
Somit haben Kinder und Nicht-Zwillingsgeschwister von MS-Betroffenen rechnerisch ein etwas höheres Risiko (bis zu 20fach) als die Normalbevölkerung. Dieses ist aber immer noch gering (2 bis 4%). Kinder und Geschwister von MS-Betroffenen werden mit 96- bis 98-prozentiger Wahrscheinlichkeit NICHT an MS erkranken.