Lebensmittel-Allergie: Experten warnen vor Selbstdiagnosen
Immer mehr Menschen stellen in Selbstdiagnosen eine ''Lebensmittel-Allergie'' fest und meiden in der Folge für sie wichtige Nährstoffe. Folgen: Mangelerscheinungen.
Oft zu Unrecht, meinen Fachleute der Dietitians Association of Australia (DAA). In der Folge meiden diese Personen fortan das ''vermeintliche'' Allergen. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Mangelerscheinung führen, was – so die Experten – unter Umständen genau so gesundheitsgefährdend sein kann, wie eine ''echte'' Allergie. In einer Studie belegten sie, dass über 25% der Australischen Bevölkerung berichten, unter einer Nahrungsmittelallergie zu leiden.
Ernährungsexperten hingegen berichten, dass weniger als 2% der Menschen unter einer richtigen Lebensmittelallergie leiden. Die Zahl der unter einer echten Lebensmittelallergie oder unter einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit Leidenden ist konstant geblieben, so die Experten. Gestiegen ist aber die Zahl der ''Selbst-Diagnostiker''.
Gründe dafür sehen die Experten darin, dass die Australische Bevölkerung heute ein grösseres Interesse und Bewusstsein für Lebensmittel-Allergien hat als früher.
In vielen Fällen sind vermeintliche Anzeichen einer Nahrungsmittel-Allergie aber auf andere Ursachen zurückzuführen – z.B. auf Fremdstoffe wie Chemikalien oder Pestizide - mit denen Lebensmittel behandelt werden. Der darauf folgende Verzicht auf ein bestimmtes Lebensmittel kann unter Umständen zu schweren Mangelerscheinungen (vor allem Spurenelemente und Vitamine) führen.
Die Experten warnen deshalb vor Selbstdiagnosen. Besser als der sofortige Verzicht – vornehmlich bei leichten Beschwerden – ist der Besuch beim Arzt. Der Arzt hat gute Möglichkeiten und in der Regel das Wissen, wie man eine Lebensmittel-Allergie feststellen kann.
25.05.2010