Lebensmittel-Unverträglichkeit: Steigende Zahl in Europa
Hautausschläge, Durchfall oder Übelkeit nach dem Genuss von bestimmten Lebensmitteln sind Reaktionen, die immer häufiger vorkommen. Der Grund: Steigendes Bewusstsein betreffend Unverträglichkeiten und Allergien sowie falsche Ernährung, sagen Experten.
Zwei bis fünf Prozent der Mitteleuropäer leiden unter einer Allergie auf Lebensmittel; bei Intoleranzen (Unverträglichkeiten) wird die Häufigkeit auf etwa 20% geschätzt.
Zu den häufigsten Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten zählen Milchzuckerintoleranz (Laktoseintoleranz), Gluten-, Fructose-, und Histaminintoleranz. Studien haben gezeigt, dass besonders die Glutenintoleranz häufig spät oder gar nicht diagnostiziert wird. Am häufigsten wird die Glutenunverträglickeit bei Frauen diagnostiziert. Die Experten führen dies darauf zurück, dass Männer bei Blähungen und anderen Magen-Darmbeschwerden häufig nicht oder spät den Arzt aufsuchen. Aber auch vom Hausarzt wird eine Glutenintoleranz häufig erst nach Jahren diagnostiziert.
Überforderter Darm durch falsche Ernährung
Das steigende Bewusstsein für die Problematik schlägt sich in der Statistik nieder, die zeigt, dass die Zahl der Menschen mit einer Lebensmittel-Intoleranz stetig zunimmt.
Die Experten vermuten, dass eine falsche Ernährung und Lebensführung wichtige Rollen spielen, da eine Intoleranz in 90% der Fälle erworben wird, und nicht vererbt. Zudem hat sich in den letzten Jahrzehnten das Food-Angebot rapide verändert. Fertiggerichte mit zahlreichen Geschmacksverstärkern, Süssgetränke mit billigeren und süsseren Zucker-Ersatzstoffen und eine unausgewogene Ernährung sowie der zunehmende Stress haben vermutlich einen grösseren Einfluss als belegt werden kann. Helfen kann ein Tagebuch mit der Niederschrift der eingenommenen Lebensmittel sowie der darauf folgenden Beschwerden. So genannte Toleranztests sollten nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.
26.10.2009