Schwere akute allergische Reaktionen bei Nahrungsmittelallergie
Von
(Doris Zumbühl)
Experten von drei amerikanischen Fachgesellschaften für Allergologie und Immunologie publizierten neue Behandlungsempfehlungen bei schweren akuten allergischen Reaktionen (Anaphylaxie), welche häufig bei Nahrungsmittelallergien auftreten.
Die Richtlinien zur Diagnose und Therapie bei Anaphylaxie repräsentieren die Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie der drei grössten Amerikanischen Fachgesellschaften.
- Nahrungsmittel sind die häufigste Ursache für eine Anaphylaxie (ca. 30% aller tödlich verlaufenden Ereignisse).
- Zweiphasige Reaktionen (vorübergehendes Abklingen und dann wieder Verstärken der Symptome) bei Nahrungsmittelallergien treten in bis zu 25% der Fälle auf.
- Asthma ist ein Risikofaktor für schwere Nahrungsmittelallergien.
- Weitere häufige Auslöser einer Anaphylaxie sind Latex und Anästhetika.
- Die wichtigste präventive Massnahme ist die genaue Instruktion des Patienten: Vermeiden der Auslöser und Allergene oder Umstände, Erlernen der Selbstmedikation (Notfallset mit Adrenalin/Epinephrin).
- Einige solche schweren allergischen Reaktionen reagieren nicht auf Epinephrin. Bei diesen Patienten können allenfalls andere Medikamente wirksam eingesetzt werden.
- Patienten mit einem tiefen Blutdruck sollten so lange liegen bleiben, bis ihr Kreislauf wieder einwandfrei funktioniert und die Beschwerden weg sind. Eine zu frühe aufrechte Position kann zu Herzrhythmusstörungen mit Todesfolge führen, wie Erfahrungen zeigten.
Tellmed, J Allergy Clin Immunol 2010, online Publikation 9. August
30.08.2010
30.08.2010
Doris Zumbühl
Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.