Lungenkrebs – vererbbar?
Die meisten Lungenkrebserkrankungen entstehen durch Nikotinkonsum. Eine Studie zeigt nun, dass genetische Ursachen für die Entstehung von Lungenkrebs durchaus in Frage kommen. Das würde erklären, warum auch Nichtraucher an Lungenkrebs erkranken.
Die Autoren meinen, dies sei die grösste Studie, die den Zusammenhang von Nichtrauchen und Lungenkrebs untersuchte.
Die Forscher stellten die Ergebnisse an der Jahrestagung der American Association for Cancer Research (AACR) vor.
Die Forscher um Margaret Spitz vom Cancer Center in Houston/Texas verglichen die Daten von 316 Nichtrauchern mit Lungenkrebs mit Nichtrauchern (318) ohne Lungenkrebs. Dabei wurden auch gemeinsame Risikofaktoren wie Umweltgifte, Alter, Geschlecht und Raucherstatus mitberücksichtigt.
Ergebnisse
- Verwandte ersten Grades der Lungenkrebs-Patienten hatten ein um 25% erhöhtes Krebs-Risiko; die Betroffenen erkrankten vorwiegend an Hautkrebs, Darmkrebs, Kopf- und Halstumoren, Prostata- und Brustkrebs.
- Der Krebs trat bei den Verwandten um 10 Jahre früher auf, als bei Menschen ohne Krebsgeschichte in der Familie; 44% der Erkrankten bekamen vor dem 50. Lebensjahr Krebs.
- Mütter von Nichtraucher-Lungenkrebspatienten erkrankten häufiger an Brustkrebs.
Schon länger konnte beobachtet werden, dass Krebs in gewissen Familien häufiger auftritt als in andern. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten, dass eine gewisse genetische Veranlagung für Krebs nicht ausgeschlossen werden dürfe, so die Forscher.
Das Forscherteam will nun als nächstes untersuchen, ob ein Schaden bei der DNA-Reperatur dafür verantwortlich sein könnte.
03.11.2006