Nikotinkonsum: Viele Mütter rauchen nach Geburt wieder
Auch wenn viele Mütter während der Schwangerschaft dem Glimmstengel abschwören, beginnen die meisten nach der Geburt wieder zu rauchen. Der Passivrauch ist aber sehr schädlich für die Entwicklung des Kindes und erhöht das Risiko für Atemwegserkrankungen, warnen Experten des Moffitt-Krebszentrums in München.
Das Moffitt-Krebszentrum wollte in einer Studie herausfinden, wie das Rauchverhalten der Mütter und damit der Einfluss des Rauches auf das Kind, nach der Geburt aussieht.
Es zeigte sich, dass etwa die Hälfte der werdenden Mütter während der Schwangerschaft auf Nikotin verzichten, aber bis zu 80% fangen nach der Geburt wieder mit Rauchen an.
Säuglinge von rauchenden Müttern tragen aber ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen, das weiss man. Auch sei bei Säuglingen, die Passivrauch ausgesetzt sind, ist das Risiko für Mittelohrentzündungen , Verhaltensstörungen (ADHS) sowie für einen verminderten Intelligenzquotient erhöht, so der Leiter des Deutschen Ärztlichen Arbeitskreises Rauchen und Gesundheit.
Aber nicht nur der Säugling im Mutterleib raucht mit. Geborene Kinder, die Passivrauch ausgesetzt sind, werden in ihrer kindlichen Entwicklung ebenfalls empfindlich gestört. Passivrauch erhöht das Risiko für den plötzlichen Kindstod, warnen die Experten. Auch fehlen solche Kinder später öfter in der Schule.
Und: Es genüge nicht, nur in Abwesenheit des Säuglings zu rauchen. Denn: Auch wenn die Mutter im Freien oder bei offenem Fenster raucht, so setzt sich der Tabakrauch in den Kleidern fest oder der Rauch wird in die Wohnung geweht und gefährdet so das Kind.
24.10.2012