Rauchen, Passivrauchen und Herzinfarkt-Risiko
Tabakkonsum ist einer der grössten vermeidbaren Risikofaktoren für Herzerkrankungen. Eine Studie an über 25'000 Personen untersuchte das Herzinfarktrisiko in Abhängigkeit von der Menge und Art des Tabakkonsums – Rauchen, Kauen oder Passivrauchen.
An der Studie nahmen 27'089 Personen aus 52 Ländern teil. Die Forscher berücksichtigten dabei auch das Vorligen anderer Risikofaktoren (Alter, Ernährung) und Lebensstil-Unterschiede.
Im Vergleich zu Nichtrauchern haben Raucher ein dreifach höheres Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden. Mit jeder zusätzlichen Zigarette pro Tag stieg das Risiko um 5.6% an. Selbst diejenigen, die wenig rauchen (acht bis zehn Zigaretten täglich) verdoppelten die Gefahr eines Herzinfarkts.
Durch einen Rauchstopp sank das Risiko mit den Jahren wieder ab. Bei schwachen Rauchern (unter10 Zigaretten täglich) war nach 3-5 Jahren Abstinenz kein übermäßiges Risiko mehr vorhanden. Ehemalige starke Raucher (über 20 Zigaretten pro Tag) hatten hingegen selbst nach 20 Jahren Nikotin-Abstinenz noch ein deutlich erhöhtes Risiko.
Der Konsum von Kautabak war ebenfalls mit einem deutlich höheren Herzinfarktrisiko verbunden (2fache Risiko) – das grösste Risiko hatten Raucher, welche zusätzlich Tabak kauten (4faches Risiko).
Auch Passivrauchen hatte einen deutlichen Einfluss auf das Herzinfarktrisiko: Menschen mit einer hohen Belastung (22 oder mehr Stunden pro Woche) haben ein um 45% erhöhtes Risko für einen Herzinfarkt.
Insgesamt hatten junge Männer, welche rauchten, das höchste Herzinfarktrisiko, ältere Frauen das geringste. Passivraucher, welche nie selbst geraucht hatten, hatten ein Herzinfarktrisiko von 15.4%.
Fazit der Autoren: Der Tabakkonsum – welcher Art auch immer - ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Ein Rauchstop oder zumindest das Verringern des Nikotinkonsums würde somit bei der Vorbeugung des Herzinfarkts einen grossen Einfluss haben.
18.08.2006