Raucher haben schlechteres Gedächtnis
Eine Untersuchung an 763 Rauchern und Nichtrauchern hat ergeben, dass der regelmässige Nikotinkonsum sich negativ auf das Langzeitgedächtnis auswirken kann.
Die Forscher unterschieden dabei zwischen starken und weniger starken Rauchern. Erstere rauchten mehr als 15 Zigaretten am Tag, Letztere weniger als vier.
Per Internetfragebogen wurden die Probanden zu ihrem Langzeitgedächtnis befragt: z.B. "Wie oft erzählen sie jemandem einen Witz, den sie dieser Person schon einmal erzählt haben?" und zu ihrem alltäglichen Gedächtnis: "Wie oft vergessen sie, wo Sie bestimmte Sachen liegengelassen haben?"
Raucher schnitten beim Test des Langzeitgedächtnisses wesentlich schlechter ab als Nichtraucher, ergab die Auswertung. Aber auch innerhalb der Rauchergruppe gab es relativ grosse Unterschiede. Dabei spielte die eingeatmete Nikotindosis die Schlüsselrolle: Je mehr Zigaretten geraucht wurden, desto schlechter war das Gedächtnis des Rauchers. Auch das alltägliche Gedächtnis war bei starken Rauchern tendenziell stärker beeinträchtigt.
Die Forscher vermuten einen Zusammenhang zwischen dem Nikotinspiegel im Blutplasma und der Gedächtnisleistung. Der Nikotinspiegel ist jeweils nach dem Rauchen einer Zigarette nur für eine kurze Zeit erhöht, dann sinkt er wieder ab. Bei Rauchern findet demnach die Aufnahme, Speicherung und letztlich auch das Wiederabrufen einer Information bei einem sich ständig verändernden Nikotinspiegel statt. Das kann psychischen und körperlichen Stress auslösen und ein Grund für die Beeinträchtigung des Gedächtnisses sein, meinen die Forscher.
23.05.2005