Raucherentwöhnung: Medikament mit neuropsychiatrische Nebenwirkungen
Bestimmte Medikamente zur Raucherentwöhnung können Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen, darüber wurde schon früher berichtet. Eine neue Studie untersuchte zwei Medikamente auf Nebenwirkungen wie suizidales Verhalten oder Depression hin. Zum Teil wurden diese Nebenwirkungen bestätigt.
Forscher analysierten Meldungen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen nach Anwendung von Raucherentwöhnungsmitteln wie Vareniclin und Bupropion sowie von Nikotinersatzpräparaten (Kaugummi, Pflaster).
Dabei standen vor allem folgende Nebenwirkungen im Vordergrund: Suizide, Suizidversuche und Depressionen.
Die Forscher fanden aus den letzten 13 Jahren 3'249 solcher Nebenwirkungen. Dabei fielen 90% der psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Wirkstoff Vareniclin, 7% auf Bupropion und 3% auf Nikotinersatzpräparate.
Fazit der Autoren: Der Wirkstoff Vareniclin zur Raucherentwöhnung erhöht das Risiko für psychiatrische Nebenwirkungen wie Suizid, Suizidversuch oder Depression deutlich mehr als andere Mittel wie Bupropion oder Nikotinersatzmittel. Aufgrund dieser und weiterer Risiken (Herz-Kreislauf-Erkrankungen) empfehlen die Forscher Vareniclin als Medikament zur Raucherentwöhnung nicht.
08.11.2011