Raucherkinder: Zu hoher Blutdruck
Mitrauchen erhöht bereits bei Kindergärtlern den Blutdruck. Dies weist eine neue Studie nach. Studien-Leiter Giacomo Simonetti, Universitätsklinik für Kinderheilkunde, Inselspital Bern: „Die Vorsorge gegen Hirn- und Herzschlag beginnt beim Kind.“
Gleichzeitig wurden weitere Risikofaktoren erhoben, darunter auch das Rauchverhalten der Eltern. Nach Ausschluss aller übrigen Risikofaktoren wie Frühgeburt, Unter- und Übergewicht oder erbliche Neigung zum Bluthochdruck, hatten Kinder mit einem oder beiden rauchenden Elternteilen eindeutig höheren Blutdruck als Nichtraucherkinder.
Beim oberen Blutdruck betrug die Durchschnittserhöhung einen Millimeter auf der Quecksilbersäule, beim unteren einen halben Millimeter. Bei 28.5% der Familien rauchte der Vater, bei 20.7% die Mutter und bei 11.9% beide Eltern. Bei den Kindern mit rauchender Mutter war der Blutdruck des Kindes höher als bei Kindern mit rauchendem Vater. Dafür gibt es laut Giacomo Simonetti eine einfache Erklärung: „Beide rauchen beim Arbeiten. Und bei den Müttern ist der Arbeitsplatz meistens der Haushalt, wo sich auch das Kind in diesen jungen Jahren aufhält.“
Nach Auswertung aller Daten steht fest: Kinder mit rauchenden Eltern haben ein um 21% höheres Risiko zu Blutdruck im oberen Bereich (15% über dem Normwert) als Nichtraucherkinder. Und vom kindlichen Blutdruck führt laut Giacomo Simonetti eine direkte Linie zum Herz- und Hirnschlag-Risiko beim Erwachsenen: Blutdruck im Kindesalter bestimmt nämlich den Blutdruck beim Erwachsenen.
Es handelt sich dabei nicht um den einzigen Risikofaktor. Aber in Kombination mit weiteren Risikofaktoren wie Übergewicht und Bewegungsarmut kann er sich fatal auswirken, da der Blutdruck bereits in diesem Alter proportional zur Anzahl der Risikofaktoren steigt. Das Fazit ist für Kinderarzt Simonetti klar: „Jedes vermeidbare Risiko sollte vom Kind ferngehalten und auf das Rauchen zuhause verzichtet werden. Die Vorbeugung gegenüber Herz-Kreislauf-Erkrankungen beginnt im Kindesalter.“
10.01.2011