Rauchverbot: Deutlich weniger Herzinfarkte im Kanton Graubünden
Seit Beginn des Rauchverbots in öffentlichen Räumen ist die Zahl der Herzinfarkte um 20% gesunken, wie eine Studie des Bündner Herzspezialisten Piero Bonetti zeigt.
2 Jahre vor Beginn des Rauchverbots zählte Bonetti noch 229, respekive 242 Herzinfarkte, das heisst über 21% mehr gegenüber den zwei Jahren nach dem Rauchverbot.
Bonetti verglich seine Zahlen mit Statistiken aus dem Kanton Luzern, wo im gleichen Zeitraum kein Rauchverbot herrschte: Im Kanton Luzern war die Anzahl der Herzinfarkt-Patienten gestiegen. Der generelle Trend von Herzinfarkten sei demnach nicht sinkend, so der Forscher.
In der Kategorie, wer am meisten vom Rauchverbot profitierte, fand der Forscher Bemerkenswertes: Insbesondere Nichtraucher und Patienten mit einer Herzkranzgefäss-Erkrankung erlitten weniger häufig einen Herzinfarkt. Bei den Rauchern hingegen war die Zahl stabil geblieben.
Einen direkten Zusammenhang zwischen Rauchverbot und reduziertem Herzinfarktrisiko beweise die Studie noch nicht; hierfür fehlten noch strengere wissenschaftliche Kriterien und eine grössere Fallzahl.
Dennoch: Der Rückgang der Herzinfarkte sei markant und im Vergleich mit anderen Ländern sehe man, dass ein öffentliches Rauchverbot ein wichtiger Faktor sei, um die Zahl der Herzinfarkte zu senken, sind die Forscher überzeugt.
30.05.2011