Rauchverbot in Italien senkt Herzinfarkt-Rate
Seit 2005 herrscht in Italien in allen öffentlichen Gebäuden und Restaurants ein Rauchverbot. Mediziner legen nun erste positive Ergebnisse hinsichtlich der Herzinfarkt-Fälle vor.
Der Rückgang der Zigarettenumsätze betrug 2005 5.5%; der Anteil der Raucher ging bei den Männern von 34.9 auf 30.5% und bei den Frauen von 20.6 auf 20.4% zurück. Der Feinstaubgehalt in den Gaststätten ist um zwei Drittel gesunken. Soweit die Fakten ausserhalb der ''Gesundheit''.
Mediziner des Istituto Superiore di Sanità in Rom verglichen Gesundheitsstatistiken von Rom aus den Jahren 2000 bis 2004 mit den Daten vom ersten Jahr nach Rauchverbot. Auch andere potenzielle Risikofaktoren wie Feinstaubgehalt der Stadtluft, soziale Umstände, Temperaturschwankungen, Grippewelle und allgemeine Spitaleinweisungen wurden berücksichtigt.
Ergebnis: Die Anzahl Patienten, die wegen akutem Herzinfarkt in die Klinik eingewiesen wurden oder die Klinik gar nicht mehr erreichten, war ein Jahr nach Rauchverbot deutlich gesunken. Dabei war der Rückgang dieser Fallzahlen in der Altersgruppe der 35- bis 64-Jährigen mit 11.2% am höchsten; bei 65-74-Jährigen kam es zu einem Rückgang von 7.9%; nur bei den über 75-Jährigen konnte keine gravierende Veränderung festgestellt werden. Die Experten vermuten, dass die über 75-Jährigen sich nicht mehr so häufig in öffentlichen Lokalen aufhalten.
Fazit der Experten: Am meisten scheinen jüngere Menschen, aus ärmeren Stadtteilen, zu profitieren. Häufig ist bei ihnen der allgemeine Gesundheitszustand – verglichen mit besser gestellteren Menschen – sowieso schon schlechter und das Herz-Risiko höher. Man findet bei ihnen z.B. häufiger Übergewicht, Diabetes und chronischen Nikotinkonsum; alles bekannte Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Auch die Belastung durch Passivrauchen am Arbeitsplatz und in der Freizeit dürfte bei ihnen grösser sein.
20.02.2008