Säuglingstod: Das Risiko kann gesenkt werden
Schlaf in Rückenlage, nikotinfreie Umgebung und kein Hitzestau durch Überwärmung: mit diesen rudimentären Mitteln könne das Risiko des plötzlichen Kindstodes verringert werden, sagen Fachleute.
Eltern eines gesunden Kindes sollten darauf achten, dass das Baby beim Schlafen auf dem Rücken liegt und dass es vor Überwärmung geschützt ist.
Das Baby kann im Elternschlafzimmer schlafen, aber im eigenen Bettchen. Die Matratze soll relativ fest und nur wenig eindrückbar sein. Babys mögen eine angenehme Temperatur, Schwitzen gefällt ihnen nicht. Im Schlafzimmer ist deshalb eine Raumtemperatur von 16-18 Grad Celsius am besten.
Vor allem aber sollte in der Schwangerschaft und später in Gegenwart des Kindes nicht geraucht werden.
Diese Empfehlungen müssten allen Eltern nachdrücklich ans Herz gelegt werden.
Der plötzliche Säuglingstod ist nach angeborenen Fehlbildungen die zweithäufigste Todesart im Alter bis zu einem Jahr. Diese Todesursache sei häufiger als Infektionen und Unfälle, sagen die Mediziner.
Tabus brechen
Schon während der Schwangerschaft müssten werdende Eltern stärker über das Risiko des plötzlichen Säuglingstods informiert werden. Hier dürfe kein Platz sein für die Tabuisierung des Themas „ Tod oder Sterben", auch wenn es im Zusammenhang mit einem Kind steht.
Überwachungskamera schützt nur bedingt
Das so genannte Heim-Monitoring mit Überwachungskameras wird zur Vorbeugung bei kranken, auffälligen Kindern oder bei erfolgtem Geschwister-Kindstod empfohlen. Ein solcher Monitor gaukelt bei gesunden Kindern jedoch nur falsche Sicherheit vor.
Um dem plötzlichen Säuglingstod vorzubeugen, sei es viel wichtiger, die Eltern immer wieder mit allem Nachdruck auf die bekannten Risikofaktoren hinzuweisen.
21.12.2005