Steigende Zahl von Todesfällen durch Passivrauchen
Einer britisch-australischen Untersuchung zur Folge sterben immer mehr Menschen an den Folgen des Passivrauchens. Hier müsste die Politik einen positiven Einfluss ausüben, sagen die Studienleiter.
In der ganzen EU steigt die Zahl der Rauchertoten. Allein in Grossbritannien sollen einer aktuellen Studie der University of Brisbane zur Folge 11'000 Menschen an den Folgen des passiven Rauchens sterben.
Die Zahl sei somit weit höher als bisher angenommen. Das British Medical Journal beziffert die Zahl der Todesfälle, die jährlich durch Passivrauchen am Arbeitsplatz verursacht würden, mit 600.
Eine australische Studie vergleicht anhand der britischen Daten die Zusammenhänge zwischen Todesursache, Arbeitsplatz, Struktur der Haushalte und Höhe des aktiven und passiven Rauchens.
Resultat: bei der Gruppe der 20 bis 64-jährigen konnten 2’700 Todesfälle dem Passivrauchen zugeschrieben werden.
Bei den über 65-jährigen betrug die Zahl der Toten sogar 8’000. Weitere 617 Todesfälle werden durch passives Rauchen am Arbeitsplatz verursacht. Die Umsetzung einer rauchfreien Politik könnten jährlich Hunderte von Todesfällen vermieden werden, erklärte der Studienleiter.
Die EU reagierte auf die internationale Debatte, indem sie unter dem Namen "HELP" eine 72-Mio.-Euro teure Anti-Raucherkampagne ins Leben rief, die sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene richten soll.
Acht von zehn Rauchern würden bereits als Teenager mit dem Rauchen beginnen. Deshalb seien Präventions- und Informationskampagnen eine Investition in eine gesündere Zukunft.
Krankheiten und Todesfälle durch Rauchen verursachen in den EU-Mitgliedstaaten jährlich Kosten in Höhe von 100 Mrd. Euro", erklärte Markos Kyprianou, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz.
"Nichtrauchen soll zur Norm werden, Rauchen immer mehr zu einer Randerscheinung. Wenn alle EU-Mitgliedstaaten dem Beispiel Irlands, Italiens und Maltas folgen würden und das Rauchen in öffentlichen Bereichen verbieten würden, wären wir bereits ein grosses Stück weiter", so Kypianou.
04.03.2005