Weniger Herzinfarkte nach Rauchstopp in Restaurants
Verschiedene Europäische Studien zeigen, dass nach dem gesetzlichen Rauchstopp in Gaststätten die Zahl der Spitaleinweisungen wegen Herzinfarkt um bis zu 17% zurückgegangen ist.
Für den Kanton Zürich kann daraus errechnet werden, dass bis zu 120 Herzinfarkte und bis zu 40 Herztodesfälle verhindert werden könnten, wenn strengere Massnahmen gegen das Passivrauchen durchgesetzt würden.
Die Studie aus Italien* zeigt, dass in Rom die Zahl der Herzinfarkte nach dem 2005 in Kraft getretenen Rauchstopp in italienischen Restaurants bereits in den ersten 12 Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 11% bei den unter 65-Jährigen bzw. um 8% bei den 65- bis 74-Jährigen zurückging. Die geringere Abnahme bei den älteren Personen lässt sich damit erklären, dass diese Altersgruppe seltener auswärts essen und trinken gehen. Diese beacht-liche Abnahme der Anzahl Herzinfarkte kann nicht alleine mit einem Rückgang der Zigaret-tenverkäufe und einem Rückgang der Anzahl rauchender männlicher Personen erklärt werden.
17% weniger Herzinfarkte
Zu ähnlichen Resultaten kommt eine neue Studie aus Schottland**: Sie zeigt auf, dass die Anzahl der Hospitalisierungen wegen Herzinfarkt innerhalb eines Jahres nach Einführung des Rauchverbotes in schottischen Gastronomiebetrieben um insgesamt 17% zurückgegangen ist. Dieser Rückgang ist deutlich höher als in den Jahren vor der Einführung des Rauchverbots und auch höher als in benachbarten Ländern, die keine Raucherregelung für Restaurants kennen.
Somit kann ein klarer Zusammenhang zwischen dem Rauchstopp in Restaurants und dem Rückgang der Anzahl der Herzinfarkte nachgewiesen werden. Inte-ressant dabei ist, Nichtraucher 67% des Rückganges ausmachten; der Zusammenhang zwischen Passivrauchen und Herzinfarkt wird damit einmal mehr deutlich gezeigt.
Passivrauchen erhöht das Herzinfarktrisiko
Das Herzinfarktrisiko wird nicht nur durch Rauchen, sondern auch durch Passivrauchen erhöht: Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ist bei regelmässigem Passivrauchen etwa gleich hoch wie beim aktiven Rauchen von fünf Zigaretten pro Tag. Die Auswirkungen sind die gleichen: Der Rauch fördert die Bildung von Blutgerinnseln. In bereits verengten Herz-kranzgefässen kann dies zu Verschlüssen führen und dadurch Herzinfarkte oder plötzlichen Herztod verursachen. Im Weiteren führt der Rauch, der beim Rauchen und beim Passivrauchen eingeatmet wird, auf Dauer zu einer Entzündung und Verdickung der Gefässwände, wodurch Gefässverschlüsse in Herz, Hirn und Beinen begünstigt werden.
Insbesondere Herzkranke sollten deshalb unbedingt verrauchte Restaurants und Bars meiden.
Volksinitiative zum Schutz vor Passivrauchen
Am 28. September 2008 wird das Zürcher Stimmvolk über die von der Lungenliga Zürich eingereichte Initiative zum Schutz vor Passivrauchen in Gastronomiebetrieben sowie über den vom Kantonsrat ausgearbeiteten Gegenvorschlag abstimmen. Die Volksinitiative ver-langt einen konsequenten und einfach umsetzbaren Schutz vor Passivrauchen. Ausnahmen sind deshalb nicht vorgesehen, hingegen darf in abgetrennten Räumen – so genannten Fumoirs – weiterhin geraucht werden.
Der Gegenvorschlag des Kantonsrates sieht zwar ebenfalls ein "grundsätzliches" Rauchverbot in Gastronomiebetrieben vor; zugleich sollen aber viele Ausnahmen möglich sein, sodass faktisch der Status Quo – die meisten Betriebe können selbst entscheiden, ob sie rauchfrei sind oder nicht – zementiert wird. So sollen beispielsweise Kleinbetriebe mit bis 35 Plätzen vom Rauchverbot ausgenommen sein; eine Regelung, die zu Wettbewerbsverzerrungen und administrativem Mehraufwand führt. Ginge es nach dem Gegenvorschlag, müssten sich Gäste weiterhin vor jedem Restaurant-besuch erkundigen, ob es sich um ein rauchfreies Lokal handelt.
Weitere Informationen: www.rauchfreie-restaurants.ch
12.09.2008