Heilpflanzen bei Prostata-Beschwerden
Hier finden Sie Informationen zu Heilpflanzen, die die Beschwerden der Altersprostata lindern können oder eine vorbeugende Wirkung haben.
Bei der gutartigen Prostatavergrösserung (auch Altersprostata, benigne Prostatahyperplasie) wird die Harnröhre zunehmend eingeengt.
Die Ursachen für diese Entwicklung sind nicht geklärt. Besonders ältere Männer, zunehmend auch Jüngere ab 35, sind davon betroffen. Die Männer leiden dann unter Blasenreizungen und folgenden typischen Beschwerden beim Wasserlassen: abgeschwächter Harnstrahl, mühsamer Beginn des Wasserlassens, häufiger Harndrang, besonders nachts.
Es gibt mittlerweile zahlreiche Untersuchungen, die die Wirksamkeit pflanzlicher Extrakte bei Prostata-Beschwerden bestätigen. Bei vielen Pflanzenextrakten konnte der Wirkmechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt werden.
Lesen Sie hier, welche Heilpflanzen oder Naturprodukte bei leichten Beschwerden oder vorbeugend helfen können.
Brennnessel (Urtica)
Die grosse Brennnessel (Urtica dioica) ist bei uns weitverbreitet, jedoch eher als Unkraut, denn als Heilpflanze bekannt. Die Folgen der Hautkontakte mit der kleinen Brennnessel ((Urtica urens) hat sicher jeder schon einmal zu spüren bekommen.
Als Heilpflanze sind beide Brennnessel-Arten wertvoll: Die Extrakte der Wurzel werden bei Beschwerden der gutartigen Prostatavergrösserung angewendet.
Inhaltsstoffe der Brennnessel-Wurzeln:
- Zucker
- Cumarine
- Kieselsäure
- Aminosäuren
- Lectine
Anwendung und Wirkung (in Verbindung mit Sabal-Extrakt)
- Bei nächtlichem Harndrang
- Bei erschwerter Blasenentleerung
- Zur Verbesserung des Restharnvolumens
- Zur Stärkung des Harnstrahls
Die Wirkung der der Brennnesselwurzel kann gesteigert werden, indem sie kombiniert wird mit mit den Extrakten der Früchte der Sägepalme (Sabal).
Sägepalme (Sabal)
Die Sabalpflanze (Serenoa repens, Syn.: Sabal serrulata, Sabal, Sägepalme) hat ihre Heimat an den Küsten Nordamerikas, Florida und Südkalifornien.
Wie der Name sagt, ist es eine Palmenart; sie wächst buschig, wird bis zu 4 Meter hoch und hat gesägte, flächenförmige Blätter. Als Heilextrakt dienen die reifen, getrockneten Früchte.
Inhaltsstoffe
- Fettsäuren
- Sekundäre Pflanzenstoffe (Sterole, Flavonoide)
- Zucker
- Fette
- Ätherische Öle
Anwendung und Wirkung der Sabal-Früchte
- Wirken hemmend auf bestimmte Hormone, die das Prostata-Wachstum anregen
- Gewebeabschwellend
- Entzündungshemmend
- Erleichtern den Harnfluss
Zusammen mit Extrakten der Brennnesselwurzel können die Sabal-Extrakte zur Linderung der Prostatabeschwerden eingesetzt werden. Die Präparate werden meistens gut vertragen. Nur in seltenen Fällen kann es zu leichten Magen-Darm-Beschwerden kommen.
Kürbiskernen (Curcubita pepa)
Studien haben gezeigt, dass die Inhaltsstoffe von Kürbis-Kernen die Spannung der Blasenmuskulatur erhöhen. Dadurch wird das Wasserlassen erleichtert. Die Extrakte der Kürbiskerne wirken sich auf den männlichen Hormonhaushalt aus; sie hemmen das Wachstum der Prostata.Kürbiskerne können als Extrakt aus der Drogerie oder als Knabbergebäck eingenommen werden. In einigen Balkanländern, in denen traditionell häufig Kürbissamen verzehrt werden, kommen Prostata-Probleme statistisch gesehen deutlich seltener vor als im Norden Europas.
Roggenpollenextrakte
Roggenpollenextrakte (Secale cereale) hemmen vermutlich die Produktion von Entzündungsstoffen und lindern dadurch die Beschwerden beim Wasserlassen.
So erklärt man sich auch die Wirkung der aus Südafrika stammenden Pflanze Hypoxis rooperi. Die in der Wurzelknolle dieser Pflanze enthaltenen Phytosterole (Beta-Sitosterin) wirken im Prostatagewebe entzündungshemmend, abschwellend und wachstumshemmend.
Für alle Naturheilmittel gilt: Sie wirken nur bei regelmässiger Einnahme und ausreichend hoch dosiert. Der Arzt oder Apotheker weiss, wann die Einnahme einer Heilpflanze oder eines Naturproduktes helfen kann.
In regelmässigen Abständen muss der Arzt den Verlauf der gutartigen Prostatavergrösserung kontrollieren. Kontrollen sind insbesondere wichtig bei Blut im Urin. Bei ei akutem Harnverhalten ist der Arzt notfallmässig aufzusuchen.
30.03.2006