Lebensqualität leidet durch Krebsdiagnose
Die Krebsdiagnose verschlechtert sowohl den körperlichen wie auch den mentalen Zustand. Ob dies die Folgen der Diagnose oder der darauf folgenden Symptome sind, bleibt offen.
Eine bevölkerungsbasierte amerikanische Studie untersucht 1’432 an Krebs erkrankte Senioren und sozial Unterstützte.
Die Angaben der Teilnehmer zur Lebensqualität wurden mit 7’160 ebenfalls Betreuten, nicht an Krebs erkrankten, verglichen.
Es zeigte sich, dass eine Krebsdiagnose mit einem Rückgang der Lebensqualität verbunden ist. Alle Krebsdiagnosen - Prostata, Brust, Blase, Darm, Niere, Lunge, Non-Hodgkin-Lymphom - gingen mit einer Verschlechterung der körperlichen Gesundheit einher; schwarzer Hautkrebs und Endometriumkarzinom ausgenommen. Die mentale Gesundheit wurde vorwiegend durch Prostata-, Darm- und Lungen-Krebs beeinträchtigt.
Verminderte Lebensqualität durch Therapie bei Prostatakrebs
Bereits frühere Studien haben gezeigt, dass sich die Therapie von lokalisiertem Prostatakrebs negativ auf die Lebensqualität auswirken kann. Da die Erkrankung langsam voranschreitet und die Patienten das symptomatische Stadium auch ohne Therapie eventuell gar nicht erleben würden, wird oft über den Sinn einer die Lebensqualität einschränkenden Behandlung diskutiert.
Der Forscher John Gore vom Robert Wood Johnson Clinical Scholars Program in Los Angeles hatte 475 Patienten vor einer radikalen Prostataoperation oder vor einer Brachytherapie oder einer externen Bestrahlung sowie elf Mal danach während 48 Monaten zu ihrer Lebensqualität befragt.
Nach der Operation wurde als häufigste Einschränkung die Harninkontinenz genannt; bei den Strahlentherapien waren es Entleerungsstörungen der Blase. Alle Therapien verminderten das Sexualleben stark. Nach der Operation erholten sich davon aber weniger Patienten als nach der internen und externen Bestrahlungstherapie. Die Bestrahlten beklagten dafür Strahlenschäden an den Schleimhäuten und Störungen der Darmfunktion.
Über solche Auswirkungen auf die Lebensqualität von Therapien müssten Patienten informiert werden, so Gore.
17.06.2009