PSA-Tests senken die Rate der Todesfälle durch Prostatakrebs in Schweden
Der PSA-Test, ein Frühwarnsystem für Prostatakrebs, wurde 1990 in Schweden zwar eingeführt, aber nie flächendeckend angewandt. Eine Studie zeigt nun, dass in Regionen mit häufiger Anwendung des PSA-Tests deutlich weniger Männer an Prostatakrebs starben.
Sicher ist, dass wenn Prostatakrebs frühzeitig entdeckt wird - d.h. bevor der Krebs über die Prostata hinauswächst und Metastasen im Körper bildet – eine Heilung gut möglich ist. Experten in der Schweiz empfehlen PSA-Kontrollen bei Männern zwischen 50-70-jährig; früher jedoch, wenn in der Familie bereits Prostatakrebs vorgekommen ist.
Wie andere Tests zur Krebsfrüherkennung hat auch der PSA-Test seine Nachteile: Zum einen führen auch anderen Prostataerkrankungen (z.B. Prostataentzündung) zu einem Anstieg des PSA-Wertes, sodass bei einem erhöhten PSA nicht zwingend ein Krebs vorliegen muss. Zum anderen werden mit dem PSA-Test auch Tumoren gefunden und behandelt, die nie zu Beschwerden geführt hätten.
Schweden gehört in Europa zu den Ländern mit den meisten Prostatakrebsfällen.
Der PSA-Test wird in verschiedenen Regionen des Landes unterschiedlich häufig eingesetzt. Dies machten sich die Forscher zu Nutze: Sie unterteilten das Land je nach Häufigkeit der Anwendung des PSA-Tests in drei Regionen: Regionen mit häufiger, weniger häufiger und geringer Anwendung. Danach wurden diese Regionen hinsichtlich der Sterbefälle aufgrund von Prostatakrebs verglichen.
Daraus ergaben sich folgende Resultate: In den Regionen, in denen der PSA-Test häufiger angewendet wurde, war das Risiko an Prostatakrebs zu sterben niedriger, da mehr Prostatakrebse frühzeitig entdeckt wurden. In Zahlen: Im Vergleich zu den Regionen, wo der PSA-Test nicht so häufig angewendet wurde, war das Sterberisiko bei häufiger Anwendung um 19% niedriger. Die Zahl der Prostatakrebspatienten mit Metastasen sank in den Regionen mit häufigeren PSA-Tests um 15%.
Damit liegt die Vermutung nahe, dass der Einsatz des PSA-Tests die Zahl der Männer, die aufgrund von Prostatakrebs sterben, sinken lässt.
Ähnliche Resultate lieferte die Europäische ERSPC-Studie (European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer): In dieser Studie zeigte sich 11 Jahre nach Einführung des PSA-Test, dass um 21% weniger Männer an Prostatakrebs gestorben waren. Hingegen ergab sich in der amerikanischen PLCO Studie (Prostate, Lung, Colorectal, and Ovarian cancer screening trial (PLCO) auch nach 13 Jahren kein Vorteil des PSA-Tests hinsichtlich der Sterblichkeit.
20.03.2014