Prostatakrebs-Früherkennungsprogramm senkt Sterblichkeit nicht
Nach einer 20-jährigen Langzeitbeobachtung von fast 1500 Männern steht fest: Das Prostatakrebs-Früherkennungsprogramm (PSA-Messung, Rektaluntersuchung) senkt die Sterblichkeit wegen Prostatakrebs bei 50- bis 69-jährigen Männern nicht. Dies berichten Schwedische Forscher aus Norrköping.
Ab 1987 bis 1996 wurden die Männer alle drei Jahre rektal untersucht. Ab 1993 wurde zusätzlich der PSA-Wert bestimmt. Im Jahr 1996 bekamen nur noch die maximal 69-jährigen Männer eine Früherkennungsuntersuchung. Nach 20 Jahren verglichen die Forscher die medizinischen Daten der Teilnehmer mit jenen von 7‘500 Männern, welche keine Prostatakrebs-Voruntersuchungen gemacht hatten.
Resultat: Bei den Männern aus dem Früherkennungsprogramm lag der Anteil an Prostatakrebs-Diagnosen bei 5.7%; bei den anderen bei 3.9%. Die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu sterben, war bei den voruntersuchten Männern etwa gleich hoch wie bei den nicht untersuchten Männern. Es zeigte sich, dass Patienten mit einem Prostatakrebs keine höhere Lebenserwartung hatten, wenn sie im Früherkennungsprogramm teilgenommen hatten.
Das Prostatakrebs-Früherkennungsprogramm führte bei 50- bis 69-jährigen Männern auch nach einer 20-jährigen Beobachtungszeit nicht zur Senkung des Risikos, an den Folgen des Prostatakrebs zu sterben – dies das ernüchternde Fazit der Autoren.
07.04.2011