Prostatakrebs: ''Aktive Behandlung'' besser als ''Abwarten''
Strahlenbehandlung und Operation scheinen bei älteren Männern mit Prostatakrebs die bessere Strategie zu sein, als nur Beobachten und Abwarten. Dies zeigt eine aktuelle Studie an fast 50'000 älteren Männern mit Prostatakrebs.
Die ''Wait–and-Watch'' Strategie wird vor allem bei älteren Männern (über 70-jährig) mit lokalem Prostatakrebs angewendet.
Bereits 2002 haben Skandinavische Forscher die beiden Therapieansätze ''aktive Behandlung“ und ''Abwarten'' einander gegenübergestellt. Amerikanische Forscher nahmen diese beiden Behandlungen nochmals unter die Lupe.
Warum ''Abwartende-Strategie''?
Der Prostatakrebs ist ein sehr langsam wachsender Krebs und tritt meist erst im fortgeschrittenen Alter auf. Die meisten betroffenen Männer sterben häufig an andern Ursachen und nicht an den Folgen des Krebses. Der Aufwand und die Risiken einer Bestrahlung oder einer Operation sind im Verhältnis zur gewonnenen Lebenszeit oft viel zu gross. Solange sich der Krebs auf die Prostata beschränkt und der Patient über 70-jährig ist, wurde bis heute die ''Wait–and-Watch'' Strategie empfohlen und angewendet.
Methode der aktuellen Studie
Teilnehmer der aktuellen Studie waren 49'000 Männer zwischen 65 und 80 Jahren. Bei allen wurde mindestens ein Jahr vor Studienbeginn ein Krebs, der sich lokal auf die Prostata beschränkte, festgestellt. Das Durchschnittsalter der Männer lag bei 72 Jahren.
Behandlung: 20'000 Patienten wurden einer Strahlentherapie untergezogen; 14'000 wurden operiert; 15'000 wurden ''nur'' beobachtet.
Resultat
Die behandelten Krebs-Patienten hatten im Schnitt eine Lebenserwartung von 13 Jahren nach Diagnosestellung. Die Patienten ohne Behandlung lebten durchschnittlich noch 10 Jahre. Die skandinavische Studie im Jahr 2002 kam zu einem ähnlichen Ergebnis.
Fazit der Autoren
Diese Resultate sprechen dafür, dass sich eine aktive Therapie (Strahlenbehandlung und Operation) auch bei älteren Männern lohnen würde, so die Forscher.
02.03.2006